Konjunktur

Deutsche Maschinenbauer senken Produktionsprognose

Deutschlands Maschinenbauer schrauben wegen Lieferengpässen ihre Erwartungen für das laufende Jahr herunter.

Nach Einschätzung des Branchenverbandes VDMA wird die Produktion der deutschen Maschinenbauer trotz gut gefüllter Auftragsbücher nicht wie noch im September erwartet um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, sondern um 7 Prozent auf rund 219 Milliarden Euro. "Wir hätten mehr produzieren können, wären die verschiedenen Lieferengpässe nicht so hartnäckig gewesen", erläuterte VDMA-Präsident Karl Haeusgen am Dienstag. "Damit sind wir zwar noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau, nähern uns diesem aber stetig an."

Im Krisenjahr 2020 war die Produktion um knapp 12 Prozent eingebrochen. Für das kommende Jahr korrigierte der Verband dagegen seine Prognose nach oben und rechnet nun mit einem Anstieg der Produktion bereinigt um Preiserhöhungen (real) von 7 Prozent statt wie bisher von 5 Prozent.

In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres stiegen die Bestellungen bei der exportorientierten deutschen Schlüsselindustrie kräftig um 34 Prozent, die Produktion legte im selben Zeitraum dagegen schwächer als erhofft um real 7,2 Prozent zu. Rohstoffe und Vorprodukte wie Halbleiter sind derzeit knapp. Viele Maschinenbauer können die Aufträge daher nicht in dem gewohnten Tempo abarbeiten.

Bei einer Umfrage des Verbandes Anfang Dezember, an der sich 521 Mitgliedsfirmen beteiligten, gaben 84 Prozent an, noch immer merkliche oder sogar gravierende Beeinträchtigung der Lieferketten zu spüren. Es mangelt vor allem an Elektronik-Komponenten und Metallen. Eine weitgehende Entschärfung der Lage wird frühestens im zweiten Quartal 2022 erwartet, bei Elektronikkomponenten rechnen die Unternehmen damit nicht vor dem dritten Quartal.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.