Damon Galgut
Booker-Prize-Sieger

Damon Galgut: Schuld über vier Dekaden

„Das Versprechen“: In seinem großen Südafrika-Roman erzählt Damon Galgut die Geschichte einer sich selbst zerstörenden Familie kurz vor dem Ende der Apartheid.

Wie schreibt man im 21. Jahrhundert einen großen Gesellschaftsroman? Einen Roman, in dem die Verhältnisse und deren schleichende Veränderung in einer bestimmten Gesellschaft über einen gewissen Zeitraum abgebildet werden, erzähltechnisch auf der Höhe der Zeit, das heißt, ohne die selbstherrliche Autorität eines klassischen olympischen Erzählers und auch ohne unzulässig simplifizierende kausale Plot-Verknüpfungen? Damon Galguts großer Roman „Das Versprechen“, für den er als dritter südafrikanischer Autor 2021 den Booker Prize erhalten hat, macht es auf eindrucksvolle Weise vor.

„Das Versprechen“, im Original „The Promise“, übersetzt aus dem südafrikanischen Englisch von Thomas Mohr, erzählt in einer brüchigen Chronologie vom Leben und Sterben der Familie Swart, einer reichen, weißen katholisch-jüdischen Farmerfamilie im ländlichen Südafrika mit den drei Kindern Anton, Astrid und Amor sowie einem treuen schwarzen Dienstmädchen, Salome, die auch auf der Farm lebt, im sogenannten „Lombard“-Haus.

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