Markus Pernusch, Agnes Nebehay und Tochter Alma-Valerie auf dem Christkindlmarkt am Rathausplatz.
Weihnachtsfest

Alle Jahre wieder? Das etwas andere Weihnachtsfest

Das heurige Weihnachtsfest findet wieder unter Ausnahmebedingungen statt – die das Fest oft gar nicht so sehr stören. Vier Menschen erzählen über ihre Weihnachtspläne.

Sie sind wieder da. Die Lichterketten auf den Häusern und Straßen, ein untrügliches Zeichen, dass Weihnachten ist. Sonst ist heuer viel wegfallen. Kaum Punschgeruch, de facto keine Krippenspiele für Kinder, kaum irgendwo ein Nikolaus und auch die vorweihnachtlichen Treffen mit Freunden, die Kekse, der Tee, der Spaß in der größeren Gruppe, auch der fiel vielfach weg. Oder wird vielleicht jetzt doch noch schnell nachgeholt. Es ist das zweite Weihnachten in der Pandemie. Ein reduziertes, ein anderes Fest. Eines, das man so nicht ein zweites Mal erwartet hat. Aber das auch seine Vorteile hat. Der Weihnachtsstress, so man sich nicht zu Stoßzeiten in die Einkaufsstraßen hetzt, ist zum Erliegen gekommen. Zu viele Termine auf einmal? Haben nur die Wenigsten. Dafür hat man für wenige Menschen, die einem wichtig sind, mehr Zeit. Solange einem die Geimpft/Ungeimpft-Thematik nicht das Fest stört. Ohnehin ist an manchen Schwierigkeiten nicht die Pandemie Schuld.

»„Und jetzt fällt ganz viel Familienthematik mit der Weihnachtsthematik zusammen. Ich bin sehr gespannt, wie das ausarten wird.“«

Simone H., Studentin

Gertrud Wieser und ihr Mann werden heuer etwa wieder ein „sehr eingeschränktes“ Weihnachten erleben. Aber das, erzählt die 88-Jährige fidel, habe nichts mit der Pandemie zu tun. Ihr Mann und sie – er ist 92 Jahre alt – werden im kleinen Kreis mit ihrem Sohn und der Schwägerin feiern. Die Enkelkinder sind nur jedes zweite Jahr dabei. Die leben nämlich in Deutschland und England – und feiern dort mit der Familie der jeweiligen Partner. Alle zwei Jahre wird abgewechselt. „Dadurch sind wir heuer nur zu viert“, sagt Wieser, die mit ihrem Mann im Haus Augarten im Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser wohnt. Ihr Mann sei zwar im Gehen eingeschränkt, aber „geistig frisch“. Daher werden sie zu Weihnachten mit dem Taxi zum Sohn in den Dritten fahren. Dort wird „ganz traditionell gefeiert“. Die vier werden viel singen – österreichische, englische und sogar französische Weihnachtslieder –, mit den Enkeln und Urenkeln skypen und ein „sehr fröhliches Fest“ feiern. Auf das Essen wird übrigens nicht viel Wert gelegt. Es wird wie immer „nette Brötchen und Sekt“ geben und natürlich Weihnachtsbäckerei. Und jeder ist freilich geimpft und getestet. „Durch Corona sind wir in unserer Festfreude nicht eingeschränkt“, sagt sie bestimmt. Zumindest nicht hier.

Strenge Regeln im Pensionistenheim. Denn was sie sehr wohl bemerke, sei, dass sich bei ihr im Pensionistenheim „sehr viel verändert hat. Das war im Vorjahr noch sehr nett. Es gab ein Weihnachtsessen und die Stimmung war gut. Aber das ist heuer alles weggefallen.“ Mit dem Lockdown und den vollen Intensivstationen ist man im Pensionistenheim naturgemäß vorsichtig. Alle Gemeinschaftsräume seien derzeit geschlossen, zum Austausch bleiben „der Gang und der Lift“. Das mache keinen Spaß. „Jeder sitzt in seinem Zimmer. Die Gemeinschaft hat sehr abgenommen mit dieser Welle.“

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