Schweizer Komponist Jürg Wyttenbach mit 86 Jahren gestorben

Wyttenbach verstarb in einem Basler Pflegeheim. Der Komponist und Dirigent wurde für seinen Einsatz für zeitgenössische Musik außerhalb seiner Landesgrenzen bekannt.

Der Schweizer Komponist und Dirigent Jürg Wyttenbach ist tot. Er verstarb am Mittwoch in einem Basler Pflegeheim. Wie seine Tochter Judith Wyttenbach am Freitag sagte, hatte Jürg Wyttenbach Parkinson und ist an Altersschwäche gestorben. "Er ist sehr friedlich im Pflegeheim in Basel eingeschlafen." Wyttenbach war am 2. Dezember 86 Jahre alt geworden.

Wyttenbach studierte Komposition bei Sandor Veress in seiner Geburtsstadt Bern und am Conservatoire de Paris sowie Klavier unter anderem bei Karl Engel in Hannover. Er lehrte an den Konservatorien von Biel und Bern, bis er 1967 an die Musik-Akademie Basel berufen wurde. Dort unterrichtete er bis zu seiner Pensionierung 2002 Klavier und Interpretation zeitgenössischer Musik.

Viele Ur- und Erstaufführungen dirigiert

Der 1935 geborene Interpret setzte sich besonders für die zeitgenössische Musik ein. Er dirigierte über 100 neue Partituren, meist in Ur- oder Erstaufführungen. Wyttenbach war seit Kindergarten eng mit dem Berner Mundart-Liedermacher und Juristen Mani Matter befreundet. Matter hatte ihm kurz vor dem Tod 1972 das Libretto zu einem Musiktheater geschrieben, in dessen Zentrum ein Autounfall steht. Matter starb bei einem Autounfall.

Wyttenbach vertonte den Text erst rund 40 Jahre später. Bei einer von Désirée Meiser inszenierten "Wyttenbachiade" zum 80. Geburtstag des Musikers zeigte das Lucerne Festival 2015 die Uraufführung einer surrealen Anti-Oper der beiden Berner Künstler. Für sein Schaffen ist Wyttenbach mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem 1993 mit dem Kunstpreis der Stadt Basel und 2003 mit dem Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins. 2017 erhielt er den Schweizer Musikpreis.

(APA/sda)

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