U.S. President Joe Biden signs the ACT for ALS Act at the White House in Washington
„Lüge des Jahrhunderts“

Wenn das China-Geschäft zum Politikum wird

Washington hat ein De-facto-Importverbot für die Region Xinjiang verhängt. Immer mehr Konzerne geraten in China zwischen die geopolitischen Fronten.

Der Aufstand des US-Chipherstellers Intel dauerte nur wenige Tage. Zu Beginn des Monats forderte der Konzern sämtliche seiner Zulieferer in einem offenen Brief dazu auf, sich aus der nordwestchinesischen Region Xinjiang zurückzuziehen. Prompt jedoch folgte in China der staatlich inszenierte Aufschrei: Nationalistische Influencer riefen auf sozialen Medien zum Boykott auf, Propagandazeitungen prangerten die Haltung des Konzerns an, und Prominente kündigten ihre Werbeverträge. Wenig überraschend gab Intel in einem Schreiben klein bei: „Wir entschuldigen uns zutiefst für die Verwirrung, die wir verursacht haben.“

Doch schon bald dürfte der Halbleiter-Produzent auf seinem Heimatmarkt unter Rechtfertigungszwang geraten. Jüngst unterzeichnete US-Präsident Joe Biden ein Gesetz, das den Import von zahlreichen Produkten aus der Region Xinjiang verbietet – es sei denn, die Unternehmen können nachweisen, dass diese nicht unter Zwangsarbeit hergestellt wurden. Außenminister Antony Blinken verteidigte das Gesetz als weiteres Mittel, den „Genozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in der Region zu beenden.

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