Zwischentöne

Den Jahresausklang beherrschen Wien und ominöse Tiere

Bedenkt man, welche Rolle angeblich Fledermäuse am Ursprung der grassierenden Pandemie gespielt haben, dann mutet es bizarr an, dass trotzdem „Die Fledermaus“ von Johann Strauß das liebste Silvesterspektakel bleibt.
Bedenkt man, welche Rolle angeblich Fledermäuse am Ursprung der grassierenden Pandemie gespielt haben, dann mutet es bizarr an, dass trotzdem „Die Fledermaus“ von Johann Strauß das liebste Silvesterspektakel bleibt.APA/dpa/Holger Hollemann
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Musikalisch lassen sich Tabubrüche begehen, ohne dass jemand etwas dabei findet. Nur bei der Namensgebung muss Vorsicht walten.

Alle, die beschließen, auf Nummer sicher zu gehen und am Silvestertag und -abend ihre eigenen vier Wände nicht verlassen möchten, werden von den Medien mit rituellen Jahreswechsel-Zelebrationen zuhauf beschenkt. Die bittere Pointe: Bedenkt man, welche Rolle angeblich Fledermäuse am Ursprung der grassierenden Pandemie gespielt haben, dann mutet es bizarr an, dass trotzdem „Die Fledermaus“ von Johann Strauß das liebste Silvesterspektakel bleibt.

Auf der Leinwand flatterte das Operettentier am erfolgreichsten in einer Version, die am 31. Dezember schon um neun Uhr früh auf ORF III zu sehen sein wird. Diese „Fledermaus“ des Regisseurs Géza von Cziffra zerstreut schon in den ersten Sekunden des Vorspanns jeglichen Zweifel, sie könnte so oder so ähnlich von Johann Strauß stammen: So klang es 1874 nicht im Theater an der Wien. Das ist eine Blüte des Unterhaltungstheaters der Fünfzigerjahre, gehüllt in entsprechend saxophongeschwängerten Tanzorchester-Sound.

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