Jubiläum

Patti Smith hat sich auch die Schlüssel von Wien verdient

New York City
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Die große Rockpoetin Patti Smith feiert am 30. Dezember ihren 75. Geburtstag. Der Bürgermeister von New York hat sie schon würdig geehrt.

Ist sie Hippie oder Punk? Allein dass man einer Frau zum 75. Geburtstag immer noch diese Frage stellen kann, soll sie ehren. Die Antwort muss natürlich lauten: Beides im besten Sinn. New Wave sowieso, das war sie bereits, als es dieses Genre offiziell noch gar nicht gab: Im legendären New York Club CBGB trat sie schon 1975 auf, 2006 war sie die allerletzte, die dort spielte, mit einer ultimativen Setlist von „My Generation“ über „Gimme Shelter“ bis zu „Gloria“. Sie kann das.

Sie kann auch für alle großen Toten des Rock, von Jimi Hendrix und Brian Jones über Kurt Cobain bis Amy Winehouse innige Elegien singen, ohne dass es im Mindesten anmaßend wirkt. Sie kann – etwa im atemberaubenden Song „Set Me Free“ – das Wort Rock'n'Roll so beschwörerisch, so heilig aussprechen, dass man alle Kritiker versteht, die sie hilflos eine Hohepriesterin (oder, in der heidnischen Version, eine Schamanin) nannten. Tochter eines Zeugen Jehovas, wirkt sie sogar tief religiös, wenn sie die Atheistin markiert: „Jesus died for somebody's sins . . . But not mine.“

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