Nassschneelawinen

Erhebliche Lawinengefahr in Vorarlberg, Tirol und Niederösterreich

Symbolbild: Lawinengefahr
Symbolbild: Lawinengefahr APA/EXPA/JFK
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In Tirol, Vorarlberg und Teilen Niederösterreichs herrscht erhöhte  Lawinengefahr. In Vorarlberg wurde die Warnstufe von landesweit 3 auf großteils 4 erhöht. In Tirol gilt Stufe 3 bzw. Stufe 4, in den Ybbstaler Alpen Stufe 3.

Die für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Temperaturen in Kombination mit Neuschnee, Regen und Wind führen zu potenziell gefährlichen Wettersituationen in den Alpen. In einigen Bundesländern herrscht daher rund um den Jahreswechsel erhebliche Lawinengefahr.

In Niederösterreich in den Ybbstaler Alpen gilt Stufe 3 von 5. "Spontane Nassschneelawinen können hoch gelegene, exponierte Verkehrswege erreichen", teilte der Warndienst mit. Im Gippel-Göllergebiet, in der Rax-Schneebergregion und in den Türnitzer Alpen wird das Risiko als mäßig (Stufe 2) eingeschätzt. In den Gutensteiner Alpen und im Semmering-Wechselgebiet besteht geringe Lawinengefahr (Stufe 1).

In den Ybbstaler Alpen werde die Neuschneeauflage aufgrund von Regen schnell instabil, wodurch spontane Lawinen abgehen können, wurde erläutert. Diese können in hohen und mittleren Lagen vereinzelt auch groß (Größe 3) werden.

"Zu Silvester beruhigt sich das Wetter wieder, die Sonne kommt heraus und es bleibt für die Jahreszeit ungewöhnlich warm", wurde mitgeteilt. Zur Tendenz hieß es, dass die Lawinengefahr nach Entladung der meisten potenziellen Nassschneelawinen am Donnerstag schnell wieder sinke.

Zweithöchste Stufe in Vorarlberg

In Vorarlberg haben Neuschnee, Regen und Wind die Situation zugespitzt: Der Lawinenwarndienst prognostiziert eine große Gefahr für Nassschneelawinen und erhöhte die Warnstufe für Donnerstag von landesweit 3 auf großteils 4. Das ist die zweithöchste Warnstufe.

"Der Neuschnee und frische Triebschneeansammlungen sind störanfällig und können bereits bei geringer Zusatzbelastung als gefährlich große Lawine leicht ausgelöst werden", heißt es in dem morgendlichen Bulletin des Lawinenwarndienstes für Vorarlberg. "Es herrschen Frühjahrsverhältnisse mit tageszeitlichem Gefahrenanstieg."

Der Umfang und die Anzahl der Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu. Im Rätikon und in der Silvretta wurde die Gefahrenstufe 4, "große Lawinengefahr" erreicht. Dort sei die Lawinengefahr in Hochlagen somit kritischer einzuschätzen. Mit den milden Temperaturen und dem intensiven Regeneintrag hat die Gefahr von Gleit- und Nassschneelawinen in allen Expositionen unterhalb etwa 2.200 m deutlich zugenommen und es sind spontan viele große Nassschneelawinen zu erwarten. Mit abklingendem Regen am Nachmittag wird die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen allmählich abnehmen."

„Angespannter Dreier“ in Tirol

Auch der Lawinenwarndienst des Landes Tirol hat am Donnerstag auf die derzeit weiterhin bestehende, kritische Lawinensituation abseits der gesicherten Pisten hingewiesen. Es sei insbesondere im Arlberggebiet, im Außerfern und im Tiroler Unterland mit "erheblicher" (Warnstufe Drei) bzw. "großer" (Warnstufe Vier) Lawinengefahr zu rechnen. Auch hier sei die angespannte Situation auf Neuschnee, Regen und Sturm in Kombination mit den warmen Temperaturen zurückzuführen, hieß es.

Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol, mahnte "größte Vorsicht" bei Touren im freien Gelände ein und betonte: "Unerfahrene Personen sollten möglichst auf gesicherten Pisten bleiben". Der Experte ging in einer Aussendung des Landes davon aus, dass das gute Wetter in den Tagen rund um Silvester viele Wintersportler in die Berge locken werde.

Die meisten Lawinenunfälle passieren bei Lawinenwarnstufe Drei. "In weiten Teilen Tirols rechnen wir mit einem 'angespannten Dreier' - die Stufe der 'erhebliche Lawinengefahr' darf keinesfalls unterschätzt werden", betonte Mair.

(APA)

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