Autos

Citroën zieht Werbespot nach Protesten zurück

Der Autokonzern erlebt in Ägypten PR-Desaster.

Kairo/Paris. Der französische Autobauer Citroën hat einen umstrittenen Werbespot in Ägypten zurückgenommen, nachdem sich das Unternehmen mit Vorwürfen konfrontiert gesehen hatte, damit sexuelle Belästigung von Frauen zu unterstützen. Die Werbung zeigt den in der arabischen Welt populären Sänger Amr Diab, der in einem Citroën sitzt.

In einer Sequenz ist zu sehen, wie er mithilfe einer am Rückspiegel installierten Kamera ein Foto einer Frau macht, die vor ihm die Straße überquert – ohne deren Wissen oder Einwilligung. Der 60-Jährige lächelt anschließend, als das Bild auf seinem Smartphone auftaucht. Im Verlauf des Spots ist zu sehen, wie sich die beiden dann während einer gemeinsamen Spritztour kennenlernen und annähern. In den Netzwerken schlug Citroën harsche Kritik entgegen. In Ägypten geben 90 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 39 Jahren an, Erfahrungen mit Belästigung gemacht zu haben.

Es sei „gruselig“, ein Foto von einer Frau ohne deren Einverständnis zu machen, schrieb etwa die Frauenrechtsaktivistin Reel Abdellatif im Internetdienst Twitter. „Sie ermutigen zu sexueller Belästigung“, fügte sie an den Autobauer gewandt hinzu. Citroën zog den Werbespot zurück und erklärte: „Wir entschuldigen uns bei allen, die sich beleidigt fühlen.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2021)

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