Albedo

Dunkle Erde, heiße Erde

Der Erdschein – das matte Licht neben der Sichel des Monds – zeigt, wie viel Sonnenstrahlung die Erde reflektiert.
Der Erdschein – das matte Licht neben der Sichel des Monds – zeigt, wie viel Sonnenstrahlung die Erde reflektiert.Babak Tafreshi/PhotoResearcher
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Beim Klima spielt die Albedo, das Maß für die Reflexion der Sonnenstrahlung, eine zentrale, aber oft übersehene Rolle: Sie wirkt regional stark und trägt global verstörend viel zur Erwärmung bei.

Was kann man gegen die globale Erwärmung tun? Entweder die Emissionen von Treibhausgasen verringern, vor allem jene des CO2. Oder das CO2 aus der Atmosphäre holen. Also entweder die Energieerzeugung umstellen und statt fossiler Ressourcen die Sonne nutzen, direkt mit Solarpaneelen oder indirekt mit Wind- und Wasserkraftwerken. Oder etwa Bäume pflanzen: Würden neben den erdweit bewaldeten 5,5 Milliarden Hektar zusätzlich 0,9 aufgeforstet, könnte das zwei Drittel der akkumulierten anthropogenen Emissionen binden, rechnete etwa 2019 Jean-François Bastin (ETH Zürich) vor (Science 365, S. 76).

Der Optimismus zog heftige Kritik auf sich (Science 366, S. 315), aus vielen Gründen. Ein zentraler fehlte: Die Rechnung war ohne den Wirt gemacht. Das droht auch – von der Energieerzeugung her – Plänen, neue Stauseen zu bauen oder gar die Sahara in einen Solar-Energiepark zu verwandeln. Doch wer ist der Wirt? Eine Wirtin: die Albedo. Sie ist das Maß für die Reflexion der Sonnenstrahlung und neben der Aktivität der Sonne und der Chemie der Atmosphäre der dritte für das Klima zentrale Parameter – „und der am wenigsten verstandene“, bedauert R. Goode vom Big Bear Solar Observatory des New Jersey Institute of Technology (Geophysical Research Letters, 8. 9.).

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