Umfrage

Deutsche Betriebe fürchten Personalmangel mehr als Lieferprobleme

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Zwei Drittel der gut 1000 befragten Betriebe sorgen sich am meisten um den Fachkräftemangel. Auf Platz zwei und drei der Sorgenliste folgen Lieferengpässe und steigende Rohstoffpreise.

Trotz der Coronakrise mit ihren Lieferengpässen und höheren Rohstoffpreisen fürchten deutsche Firmen vor allem das Fehlen von gutem Personal. Zwei Drittel der Betriebe sorgen sich am meisten um den Fachkräftemangel, wie der Verband der Familienunternehmer am Dienstag zu einer Umfrage unter gut 1000 Firmen mitteilte. Im vergangenen Jahr waren dies nur 39 Prozent. Auf Platz zwei und drei der Sorgenliste folgen Lieferengpässe und steigende Rohstoffpreise. Dennoch blicken die Familienunternehmer positiver auf das neue Jahr als noch vor zwölf Monaten. Etwa 56 Prozent (2020: 46 Prozent) gehen davon aus, dass ihr operatives Geschäft 2022 wächst oder stark wächst.

Verbandspräsident Reinhold von Eben-Worlée erklärte, im Zuge der sinkenden Arbeitslosenzahl steige die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Deshalb werde das Reservoir an Fachkräften immer geringer. "Auch weil den Betrieben schlichtweg das nötige Personal fehlt, verzögern sich immer häufiger Lieferzeiten oder Aufträge müssen sogar abgelehnt werden." Die Familienunternehmer befürworteten daher die Ankündigung der Ampelkoalition, die Fachkräftezuwanderung aus Nicht-EU-Staaten um ein Punktesystem zu ergänzen. "Qualifizierte Zuwanderung muss ohne komplizierte bürokratische Hürden möglich sein."

Der Umfrage zufolge erwarten 53 Prozent der Unternehmer, dass sich der Fachkräftemangel noch verstärkt. Zudem beabsichtigen 39 Prozent der Betriebe, mehr Jobs zu schaffen. Rund 16 Prozent wollen mehr Ausbildungsplätze anbieten.

(Reuters)

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