Suchtgift

852 Babys in Schottland seit 2017 drogenabhängig geboren

Schottland hat ein ausgeprägtes Drogenproblem. Die Regierung will Unterstützung auf lokaler Ebene und für Familien stärken.

In Schottland sind einem Medienbericht zufolge seit 2017 mindestens 852 Babys drogenabhängig geboren worden. Im Zeitraum 2017/18 waren es 249, in den darauffolgenden Jahren um die 200 beziehungsweise danach rund 175 Fälle, wie der Sender Sky News am Donnerstag unter Berufung auf Daten des Gesundheitsdienstes berichtete. Die schottischen Liberaldemokraten hatten diese unter einer Informationsfreiheitsabfrage angefordert.

Säuglinge können drogenabhängig geboren werden, wenn sie bereits im Mutterleib Drogen wie Heroin, Kokain, Marihuana oder Alkohol ausgesetzt werden. Das sogenannte neonatale Abstinenzsyndrom - also Entzugssymptome nach der Geburt - kann zu Fieber, Hyperaktivität, Hautproblemen, Erbrechen oder unnatürlichem Schreien führen.

Schottland hat ein ausgeprägtes Drogenproblem: So verzeichnete der nördlichste britische Landesteil in den vergangenen Jahren Rekordzahlen an Drogentoten - und hat anteilig die meisten in ganz Europa. Auch aktuell deutet sich nicht an, dass die Opferzahlen sinken.

Der Chef der schottischen Liberaldemokraten, Alex Cole-Hamilton, bezeichnete die Zahl der abhängig geborenen Babys als "herzzerreißend" und forderte die schottische Regierung auf, mehr gegen das Problem zu tun und etwa qualifizierte Anlaufstellen zu stärken. Die schottische Regierung erklärte, die Unterstützung auf lokaler Ebene und für Familien stärken zu wollen.

(APA/dpa)

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