Film über Lady Diana

Die „Königin der Herzen“ ist jetzt Feministin

Pablo Larraín, Polyfilm
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In „Spencer“ flieht Kristen Stewart als Lady Di aus dem goldenen Käfig der Royals. Dafür winkt ihr der Oscar. Der Film ist Teil eines Diana-Revivals, das die Boulevard-Legende der widerspenstigen Prinzessin dem Zeitgeist anpasst.

Endlich eine junge Frau, die sich nichts gefallen lässt! Eine moderne Kämpferin, die das Joch der Tradition selbstbewusst in Stücke schlägt, ohne Rücksicht auf die Meinung anderer. Das Patriarchat sitzt ihr im Nacken, die Medien ziehen sie durch den Dreck, die Familie nimmt sie an die Kandare. Doch sie zeigt sich unbeeindruckt, lässt alles an sich abperlen. Niemand schreibt ihr etwas vor: Im Namen aller Frauen dieser Welt geht sie erhobenen Hauptes unbeirrt ihren eigenen Weg!

Von wem hier die Rede ist? Na, von Prinzessin Diana natürlich! An wen hätten Sie gedacht? Vielleicht an eine Aktivistin, Künstlerin, Politikerin? Weit gefehlt: Die feministische Heldin der Stunde heißt Lady Di. „Königin der Herzen“ ist die einstige Fürstin von Wales, die 1997 bei einem Autounfall ums Leben kam, freilich schon seit ihrer öffentlichen Blütezeit in den 1990er-Jahren. Die Diana-Gedächtnisfestspiele sind nicht nur in England unablässig in Betrieb – und nicht erst seit gestern wird die „People's Princess“ für ihre kontroversen Konflikte mit dem britischen Königshaus (sowie für ihre Scheidung vom untreuen Prince Charles) auch als „Royal Rebel“ gefeiert.

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