MAK

Und wieder zu Beginn: die Loos Bar

(c) Katharina Gossow
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Lilli Hollein stellte ihre ersten Ideen als neue Generaldirektorin des MAK vor. Die Vienna Biennale for Change werde vom Museum jedenfalls nicht mehr veranstaltet.

Mit einer starken Geste startet Lilli Hollein als erste Generaldirektorin des Museums für angewandte Kunst (MAK): Das bisherige Machtzentrum, das legendär feudale Direktionsbüro über der Säulenhalle, widmete sie zur Ausstellungsfläche um. Ins Sekretariat zog die Vermittlungsabteilung, sie selbst dorthin, wo auch die meisten anderen ihre Büros haben, ein Geschoß höher.

Auch die Installation, mit der diese Öffnung begangen wird, hat Signalwirkung: Das Kollektiv Christoph Meier, Ute Müller, Robert Schwarz und Lukas Stopczynski macht hier mit seiner Abarbeitung an der Wiener Loos Bar Station. 2015 bauten sie, damals MAK-Schindler-Stipendiaten, ihre erste Loos-Bar-Variante aus billigen Materialien in eine Garage in Los Angeles ein. Es folgten Varianten in Brüssel und 2019 bei den Wiener Festwochen: Die „Lax Bar“ in einem alten Plattenladen in der Laxenburger Straße wurde schwer angesagtes, inoffizielles Festivalzentrum. Die verspiegelte Neon-Kassettendecke, die dasselbe Format und denselben optischen Trick wie das Original aufweist, hängt jetzt in der alten MAK-Direktion ab. Darunter drei Getränkeautomaten, die für die Öffnungen der Bar-Fassade stehen und eine pandemische Bar-Dystopie beschwören: Ein Raum sozialer Verschwisterung wird zur kühlen Selbstbedienungs-Tanke „Relax“. Die unter bedrohlichen Licht- und Toneffekten heruntergedrückten Tonic-, Bier- oder Citronella-Fläschchen dürfen noch dazu vor Ort nicht konsumiert werden, verschämt lässt man sie in der Tasche verschwinden.

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