Interview

Nationalbank-Gouverneur: "Wäre ein Problem, wenn die Zinsen abrupt steigen"

Er sei nicht der neue „Superfalke“ in der EZB, sagt Holzmann in Bezug auf den Rücktritt von Bundesbank-Chef Jens Weidmann.
Er sei nicht der neue „Superfalke“ in der EZB, sagt Holzmann in Bezug auf den Rücktritt von Bundesbank-Chef Jens Weidmann.Die Presse/Clemens Fabry
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Die Finanzmärkte seien sehr sensibel, weshalb die EZB trotz hoher Inflation behutsam vorgehen müsse, sagt Robert Holzmann. Eine Rückkehr zur konventionellen Geldpolitik sei derzeit noch nicht möglich. Er selbst sehe sich nicht als „Superfalken“ innerhalb des EZB-Rates.

In den USA werden die Rufe nach Zinserhöhungen immer lauter. Bereits im März könnte es bei der US-Notenbank FED die erste Anhebung geben. Ist die Zeit der Zinswende nun wirklich da?

Robert Holzmann: Angesichts der höheren Inflation wird man jetzt sicherlich vielerorts an Zinserhöhungen denken. Die Frage ist nur, mit welchem Rhythmus und in welcher Höhe. Die USA treten hier in Vorlage. Sie waren auch jenes Land, das als Erstes im Jahr 2020 liquide Maßnahmen gesetzt hatte. Europa ist hier ein bisschen hinten, weil es auch im ökonomischen und monetären Zyklus dahinterliegt.

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