Covid im Osten: Kaum Tests, wenig Impfungen, viele Tote

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FILES-SLOVAKIA-HEALTH-VIRUSAPA/AFP/VLADIMIR SIMICEK
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Offiziell waren die Infektionszahlen zeitweise niedriger als in Österreich, aber ein genauer Blick auf den Pandemieverlauf in Mittel- und Osteuropa offenbart eine Scheinwelt.

Wenn die Kritik an den heimischen Coronamaßnahmen steigt, die Unzufriedenheit mit der niedrigen Impfrate dominiert und die Debatte über die Impfpflicht eskaliert, lohnt ein Blick über den Tellerrand. Ein Vergleich mit Mittel- und Osteuropa relativiert die heimische Situation. Aktuell spitzt sich in diesen Ländern die Lage deutlich dramatischer zu. Es explodieren die Infektionszahlen, und die Gesundheitssysteme stehen erneut am Rand des Kollaps.

Der Covid-Status in diesen Ländern von Estland bis Bulgarien ist schwer zu beurteilen. Ein Grund dafür ist, dass die Datenlage etwa über Neuinfektionen sehr unterschiedlich valide ist. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass in all diesen Ländern deutlich weniger getestet wird als in Österreich. Laut der Datenplattform „Our World in Data“ wurden zuletzt in Österreich 82 von 1000 Personen innerhalb eines Tages getestet. In Ungarn sind es gerade einmal vier von 1000, in Bulgarien fünf von 1000. Dies dürfte insbesondere bei den leichteren Verläufen der Omikron-Variante, die nicht gemeldet werden, das Bild verzerren. Trotz Hinweisen auf eine Überlastung der Spitäler liegt beispielsweise die Sieben-Tage-Inzidenz in Rumänien bei rund der Hälfte des österreichischen Werts. Anders ist die Situation in Tschechien, das am Dienstag 30.350 Fällen innerhalb von 24 Stunden meldete. Das ist ein vergleichbarer hoher Wert wie in Österreich.

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