Bundesdienst wird ab 2011 Vorreiter beim Papamonat

Bundesdienst wird ab 2011 Vorreiter beim Papamonat
Bundesdienst wird ab 2011 Vorreiter beim PapamonatSymbolfoto: Vater mit Kind (c) Bilderbox
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SP-Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek macht ernst. Demnächst soll es bis zu vier Wochen Frühkarenz für Väter geben. Ein dementsprechender Gesetzes-Entwurf passiert im Dezember den Nationalrat.

Wien (ett). Im Bundesdienst können Väter am dem kommenden Jahr bis zu vier Wochen nach der Geburt ihres Kindes in sogenannte Frühkarenz gehe. Die Weichen für diesen „Papamonat“, auf den künftig ein Rechtsanspruch besteht und für den es Karenzgeld geben soll, werden jetzt gestellt. Ein entsprechender Entwurf ist, wie der „Presse“ bestätigt wurde, bereits in Begutachtung und soll noch heuer im Dezember vom Nationalrat beschlossen werden.

Frauen- und Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) gelingt damit eine prestigeträchtige Weichenstellung. Denn damit wird der Bundesdienst zum Vorreiter für eine Idee, für die sich die SPÖ-Politikerin schon seit längerem stark macht. In der rot-schwarzen Koalition wurde über die Einführung eines Papamonats auch in der Privatwirtschaft seit einiger Zeit – ohne konkretes Ergebnis – debattiert.

Rund 3700 Kinder im Jahr

Im Bundesdienst müssen interessierte Väter nach dem Gesetzesentwurf zwei Monat vor dem voraussichtlichen Geburtstermin des Kindes den Papamonat beantragen. Die Mindestdauer dieser „Frühkarenz“ beträgt eine Woche, die Höchstdauer liegt bei vier Wochen. Voraussetzung ist, dass der Vater im gemeinsamen Haushalt mit dem neugeborenen Kind lebt und auch „keine wichtigen dienstlichen Gründe“ gegen die Freistellung sprechen.

In den kommenden Jahren wird aufgrund bisheriger Erfahrungen erwartet, dass Bundesbedienstete – insgesamt sind es rund 132.000 – jährlich im Durchschnitt rund 3700 Kinder zur Welt bringen. Im Ressort von Ministerin Heinisch-Hosek wird laut Entwurf damit gerechnet, dass sich letztlich rund ein Drittel der künftigen neuen Väter tatsächlich von der Möglichkeit des Papamonats Gebrauch macht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11. November 2010)

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