Berlin-Briefing

Wenn Polizisten nicht nach Hause kommen

(c) APA/dpa/Harald Tittel (Harald Tittel)
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Deutschland ist nach den Morden an zwei Polizisten schockiert – und sucht Antworten. Ein Moment, um ein Zeichen der Solidarität mit jenen zu setzen, die den Staat mit ihrem Körper vertreten.

Am Sonntag verließ irgendwo im Saarland eine junge Frau ihre Wohnung, um in die Arbeit zu gehen. Sie dachte sich wohl nicht viel dabei, vielleicht freute sie sich sogar ein bisschen. Vielleicht nervte es sie auch, am Wochenende eine Schicht schieben zu müssen. Möglich, dass sie noch Wäsche zum Trocknen aufgehängt hat oder eine Einkaufsliste für den Heimweg am Montagmorgen geschrieben hat.

Wir wissen es nicht, es ist auch egal. Die 24-Jährige Yasmin B. kam am Montagmorgen nicht nach Hause. Sie lag auf einer Straße, jemand hatte ihr mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen. Man kann sich das nicht vorstellen: Da tritt einer an einen Menschen heran, legt an und drückt ab. Yasmin B. war Polizeianwärterin, im Mai hätte sie die letzte Prüfung gehabt. Ihr Kollege, ein 29-jähriger Oberkommissar, schoss sein ganzes Magazin leer. Aber er traf nicht. Er starb wenige Meter neben ihr.

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