Gewinn

Novartis mit dreifachem Gewinn

Novartis-Aktie fällt trotz 24 Milliarden-Gewinn.
Novartis-Aktie fällt trotz 24 Milliarden-Gewinn.REUTERS
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Pharmakonzern Novartis profitiert vom Roche Verkauf und präsentiert 24 Milliarden Dollar Gewinn. Die Aktie fällt trotzdem.

Wien. Üblicherweise gehen starke Gewinnzahlen mit einem Aktiensprung einher: bei dem Schweizer Pharmakonzern verhält es sich aber umgekehrt. Gegenüber dem Vorjahr verdreifachte sich der Gewinn zwar auf rund 24 Milliarden Dollar. Der Vollständigkeit halber muss man aber hinzufügen, dass der erhebliche Anteil daran liegt, dass der Wettbewerber Roche verkauft wurde und daraus 14,6 Milliarden Dollar realisiert werden konnte.

Somit verlor die Aktie - entgegen der Erwartungen der Anleger - am Mittwoch rund zwei Prozent und notierte am Ende des Schweizer Leitindex SMI. Das hat hauptsächlich mit dem Teilkonzern Sandoz zu tun, aber dazu später mehr.

Zukünftig soll die Dividende der Novartis Aktie wieder angehoben werden - um drei Prozent auf 3,10 Schweizer Franken (3 Euro) je Aktie. Finanzchef Harry Kirsch wies darauf hin, dass die geplante Dividende auf der Basis des gegenwärtigen Aktienkurses Investoren eine Rendite von knapp vier Prozent verschaffe. Dies sei ein attraktives Niveau.

Bei den Gewinnzahlen gibt es dafür erfreulicheres zu berichten, auch wenn die Hauptverantwortung für die hohe Steigerung bei dem beschriebenen Verkauf liegt. Der Pharmakonzern Roche hat im November 2021 seine eigenen Aktien wieder zurückgekauft.

Damit sprang der Gewinn der Basler Firma Novartis auf rund 24 Milliarden Dollar (21,3 Milliarden Euro) und hat sich damit - im Vergleich zum Vorjahreswert - fast um das Dreifache vergrößert.

Der Umsatz lag zwar etwas unter den Erwartungen der Analysten, aber kletterte dennoch im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf rund 51,6 Milliarden Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis wuchs damit nominal um acht Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar. Laut Jefferies-Analyst Peter Welford entsprachen Umsatz und bereinigtes Betriebsergebnis des Konzerns den Konsensschätzungen weitgehend.

Allerdings lasse der Ausblick auf 2022 hauptsächlich wegen Sandoz erwarten, dass die Gewinnprognosen am Markt nun sinken dürften. Einige Experten bemängelten zudem, dass wichtige Hoffnungsträger schwächer als erwartet abgeschnitten hätten. Für das neue Jahr peilt der Konzern einen Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich an.

Nichts Neues bei Sandoz

Zur laufenden strategische Überprüfung von Sandoz gab es unterdessen nicht viel Neues, diese schreite voran, hieß es vom Konzern lediglich. Novartis überprüfe weiterhin alle Optionen von der Beibehaltung des Geschäfts bis hin zur Trennung. Allerdings geht das Management inzwischen davon aus, spätestens Ende 2022 darüber informieren zu können.

Damit könnte Bewegung in die Sache kommen, denn in jüngster Vergangenheit soll es bereits einige Interessenten für Sandoz gegeben haben. Zuletzt offenbar auch von den beiden großen Finanzinvestoren Blackstone und Carlyle, wie Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Kreise berichtet hatte. Beide Investoren seien in Gesprächen für ein gemeinsames Angebot, das sich auf 25 Milliarden Dollar belaufen könnte.

Sandoz ist schon jahrelang das Sorgenkind, der Generika-Hersteller kämpft insbesondere in den USA mit hartem Wettbewerb. Novartis-Chef Vasant Narasimhan hatte vor rund drei Monaten die Konsequenzen gezogen und das Geschäft auf den Prüfstand gestellt. (APA/sub)

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