Methan-Ausstoß

Gasherde zwar energieeffizienter, aber nicht klimafreundlicher

(c) David Mdzinarishvili
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Auch im ausgeschalteten Zustand sollen Gasherde hohe Werte an Methanemissionen freisetzen. Das fanden US-Forscher im Rahmen einer klein angelegten Studie heraus.

Bislang galten Gasherde eigentlich als besonders energieeffizient im Vergleich zu Herden, die mit Strom betrieben werden. Das macht sie aber nicht zwangsweise klimaschonend. Darauf weist eine Ende Jänner im Magazin Environmental Science & Technology veröffentlichte Studie US-amerikanischer Forscher hin. Gasherde setzen nämlich auch in ausgeschaltenem Zustand Methan frei. Methan ist ein Treibhausgas, das in der Atmosphäre um ein Vielfaches stärker wirkt als CO₂. Während CO₂ über einen sehr langen Zeitraum zu einer konstanten Erwärmung führt, wirkt Methan über einen kurzen Zeitraum stark erwärmend. Das Ausmaß der Methan-Freisetzung durch Gasherde haben die Forschenden ermittelt.

Ergebnisse der USA alarmierend

Sie untersuchten dafür 53 Herde in Kalifornien, indem sie die Küchen versiegelten, in denen die Herde standen. Diese befanden sich im ausgeschalteten sowie im eingeschalteten Zustand und den Übergangsphasen der Zündung und des Erlöschens. Anschließend analysierten sie die Methanfreisetzung der Gasherde. Mehr als drei Viertel der gemessenen Methanemissionen entstanden im Ruhezustand, also im ausgeschalteten Zustand.

Die Ergebnisse wurden daraufhin auf die gesamten Vereinigten Staaten hochgerechnet. Demnach hat der jährliche Methanausstoß von ausgeschalteten Gasherden in den USA eine in etwa gleiche Klimawirkung, wie die jährlichen CO₂-Emissionen von 500.000 Autos.

In den USA kochen mehr als 40 Millionen Haushalte mit Gas. Eine vergleichbare Analyse und Hochrechnung für Österreich oder den deutschsprachigen Raum gibt es bisher nicht.

Auch gesundheitsschädliche Stoffe gemessen

Neben Methan werden den Studienautoren zufolge auch gesundheitsschädliche Luftschadstoffe wie Stickoxide in die Raumluft abgegeben. Sie können Atemwegserkrankungen auslösen. In 32 Haushalten wurden diese gemessen. Ein linearer Zusammenhang mit der Menge des verbrannten Erdgases konnte festgestellt werden. Die Benutzung von Dunstabzugshauben sowie effiziente Belüftungen seien hierbei wichtig, heißt es in der Studie, insbesondere in kleinen Küchen.

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(evdin)

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