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Interview

EU-Botschafter Chentsov: "Es ist eine verrückte Idee, die Ukraine zu bedrohen"

Der neue ukrainische EU-Botschafter, Vsevolod Chentsov, warnt davor, die russische Gaspipeline Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen – und lobt die neue Entschlossenheit der Staaten der Union.

Die Presse: Herr Botschafter, wie nahe ist Ihrer Einschätzung nach ein russischer Angriff auf die Ukraine?

Vsevolod Chentsov: Lassen Sie es mich so sagen: Einerseits verhandeln die Russen, während sie uns den Revolver an den Kopf halten. Normalerweise sollten sie uns nicht erschießen, das ist schließlich eine bekannte Verhandlungstechnik von Gangstern. Aber andererseits kann man nie sicher sein, dass es nicht doch passiert. Das erklärt auch, wieso wir darum ersucht haben, die Ruhe zu bewahren und uns darauf zu konzentrieren, eine mögliche Aggression zu verhindern, statt darüber zu diskutieren, wie lang russische Panzer bis Charkiw brauchen. Denn wenn man psychologisch akzeptiert, dass Krieg möglich ist, unterwirft man sich gewissermaßen selbst diesem Krieg. Darum ersuchen wir um ein stärkeres Paket an Sanktionen, als Teil einer starken Unterstützung der EU und unserer anderen Partner, damit für das russische Regime der Preis einer Eskalation zu hoch wird. Wir wollen sicherstellen, dass Krieg keine Option für sie ist. Es ist eine verrückte und inakzeptable Idee, die Ukraine zu bedrohen.

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