Debatte

Kassen gegen Ärzte: Debatte um Wirkstoffe

Nicht mehr Ärzte, sondern Apotheker sollten künftig das Medikament auswählen.

Wien. Um den Plan des Gesundheitsministeriums, wonach Ärzte ihren Patienten künftig nur noch Wirkstoffe verschreiben sollen und die Apotheker dann das Medikament auswählen, ist eine heftige Diskussion entbrannt. Nachdem die Ärztekammer an die Politik appelliert hatte, keine Wirkstoffverschreibung einzuführen, sprachen sich die Gesundheitskassa (ÖGK) und die Patientenanwaltschaft am Freitag dafür aus.

„Österreich ist das letzte Land in der EU, das den Ärzten uneingeschränkt erlaubt, Medikamentenmarken und nicht die benötigten Wirkstoffe zu verschreiben“, hielten ÖGK-Arbeitnehmer-Obmann Andreas Huss und der Sprecher der Patientenanwaltschaften, Gerald Bachinger, am Freitag in einer gemeinsamen Presseerklärung fest.

Wie in den Nachbarstaaten sollten die verschreibenden Ärzte auch hierzulande nicht mehr den Handelsnamen eines Medikaments auf dem Rezept anführen, sondern den benötigten Wirkstoff nennen. Die Einwände der Pharmaindustrie und der Ärztekammer würden zur Verunsicherung und nicht zur Patientensicherheit beitragen. Letztere lasse sich „scheinbar vor den Karren der Pharma-Werbung spannen“, hieß es in der Presseaussendung. Von der Verschreibung des günstigsten wirkstoffgleichen Generikums bzw. Biosimilars statt des verordneten Arzneimittels verspricht sich die ÖGK jährliche Einsparungen von rund 132 Millionen Euro. (APA/red.)

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