Pizzicato

Im olympischen Goldschimmer

Der Erfolg, so heißt es gemeinhin, habe viele Väter. Was nur die halbe Wahrheit ist. Denn wie steht es mit den Müttern?

Bei Olympia in Yanqing und Zhanjiakou waren sie im Moment des Triumphs in aller Munde: Ryan Cochran-Siegle, der „Silberne“ im Super-G, und Benjamin Karl, der „Goldene“ im Snowboard-Parallelriesenslalom, widmeten ihren Alleinerzieherinnen die Medaillen.

„Ich ruf dich gleich an, Mom“, sagte Cochran-Siegle in die Kamera. 50 Jahre nach ihrem Slalom-Gold in Sapporo hätte es der US-Amerikaner aus einer Ski-Dynastie aus Vermont seiner Mutter Barbara Ann Cochran fast gleichgetan – es fehlten nur vier Hundertstel. „Danke Mama für alles“, rief Benjamin Karl mit tränenerstickter Stimme. Das Video, in dem Mama Karl mit ihrem Sohn mitfieberte und gleichsam mitcarvte, ging viral: „Kumm Schatzi, hoi das.“

Ein wenig vom Goldschimmer fällt indes auf den Schwiegervater: Werner „Grizzly“ Grissmann, Erfinder des Dolomitenmanns, einst rasender Rauchfangkehrer aus Lienz, „Halbzeitweltmeister“, Gaudibursch und Sturzpilot. In Innsbruck landete er 1976 statt auf dem Podest im Spital. Und gewiss sonnt sich auch ein Trio, derzeit gemeinsam auf Familien-Skiurlaub in Osttirol, im Glanz des Olympiasiegers, des gebürtigen St. Pölteners und Wahl-Lienzers: Karl Nehammer, Johanna Mikl-Leitner und Klaudia Tanner. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2022)

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