Winterspiele 2022

Silbermedaille für Österreichs Rodel-Team

Rot-weiß-roter Jubel
Rot-weiß-roter JubelREUTERS
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Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und Thomas Steu/Lorenz Koller mussten sich nur Titelverteidiger Deutschland geschlagen geben.

Yanqing. Österreichs Rodler haben ihre Hochform auch im finalen Staffelbewerb unter Beweis gestellt. Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und Thomas Steu/Lorenz Koller fehlten am Ende nur acht Hundertstel oder umgerechnet 25 cm, um Deutschland, das mit den bereits vergoldeten Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig und Tobias Wendl/Arlt antrat, vom Thron zu stoßen. Angesichts der Bestzeiten der beiden Einsitzer war für das ÖRV-Team sogar Gold in Reichweite, ein kleiner Fehler von Steu/Koller bei der Ausfahrt von Kurve 13 ließ diesen Traum platzen. Bronze ging an Lettland.

„Es tut mir leid fürs Team, aber wir haben auf jeden Fall Silber gewonnen und nicht Gold verloren“, sagte Steu, der sich nach der Zieleinfahrt noch geärgert hatte. Vorwürfe gab es von den Kollegen keine, vielmehr regierte die Freude. „Das war sicher mein nervösestes Rennen, weil ich diese Medaille unbedingt haben wollte“, sagte Egle, die im Einzel auf dem undankbaren vierten Platz gelandet war. Auch der nun doppelt versilberte Kindl hob die starke Teamleistung hervor. „Wir haben gewusst, dass wir ganz vorne mitfahren können, wenn wir unsere Leistung bringen. Wir haben super mitgehalten.“

Rosige Zukunft

Zum sechsten Mal in der Geschichte räumte Deutschland alle vier Goldmedaillen ab. Mit Blick auf die Zukunft liegen die Trümpfe aber durchaus in rot-weiß-roter Hand: Während es für Ludwig (35), Geisenberger (34) und Wendl/Arlt (34) die letzten Winterspiele gewesen sein könnten, fällt bei Österreich lediglich Kindl (33) in die Kategorie Routinier, mit den Brüdern David (27), Olympiasieger 2018, und Nico Gleirscher (24) stehen zudem die Nachfolger schon parat. Steu mit 28 bzw. Koller mit 27 Jahren sowie die 23-jährige Egle dürften Mailand 2026 fest im Plan haben.

Zwei Medaillen hatte ÖRV-Präsident Markus Prock als Ziel ausgegeben, drei sind es am Ende geworden – insgesamt nun elf bei Winterspielen. „Zweimal Silber, einmal Bronze, darauf können wir stolz sein“, resümierte Cheftrainer Rene Friedl und haderte nicht mit dem knappen Teamergebnis. „Dass wir so stark mithalten, hätte ich gar nicht gedacht. Natürlich schaut man dann auf Gold, aber wir sind hellauf zufrieden.“ Nach langer Saison und streng getakteten Leben in der Blase, war die Freude auf die Heimkehr groß. Egle: „Das waren zache Woche. Jetzt kann man einmal durchschnaufen und mehr genießen.“

Madeleine Egle, Wolfgang Kindl, Thomas Steu und Lorenz Koller (von links)
Madeleine Egle, Wolfgang Kindl, Thomas Steu und Lorenz Koller (von links)REUTERS

(swi)

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