Diplomatie

Baerbocks Versprechen an Israel und die Kritik am Siedlungsbau

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.imago images/photothek
  • Drucken

Die deutsche Außenministerin ist zu ihrem Antrittsbesuch nach Israel gereist. Baerbock bekräftigte Deutschlands unverbrüchliche Unterstützung für Israel – trotz Meinungsverschiedenheiten.

Es herrschte sichtbar gute Stimmung zwischen der deutschen Außenministerin, Annalena Baerbock, und Israels Außenminister, Yair Lapid. Nach ihrem Treffen gaben die beiden am Donnerstag eine gemeinsame Pressekonferenz. Sie hätten noch „Stunden weiterreden können“, schwärmte Baerbock dabei über Lapid. Der wiederum lobte die „sehr intelligente“ deutsche Außenministerin.
Vor allem ums Kennenlernen, diplomatische Höflichkeiten und die Bestätigung alter Gewissheiten ging es in den vergangenen beiden Tagen beim Antrittsbesuch der Außenministerin in Israel, Formalitäten also, und doch kann ein Besuch in Israel für deutsche Politiker nie ganz gewöhnlicher diplomatischer Alltag sein. Der Schatten der deutschen Geschichte, die Schwere der historischen Verantwortung und die allgemeine Erwartung, all das angemessen anzusprechen begleitet sie auf jedem Schritt. Auch Annalena Baerbock dürfte das gespürt haben, nachdem sie am Mittwochabend in Tel Aviv gelandet war.

Verunsichern ließ sich die neue deutsche Außenministerin davon aber offenbar nicht. Auf der Pressekonferenz mit Lapid wirkte sie gelassen.
Baerbock sprach von dem „Horror, den mein Land über die Welt und vor allem über die sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden gebracht hat“, aus dem sich für Deutschland aber auch ein „Auftrag für die Gegenwart und für die Zukunft“ ergebe. Sie verwies auf ihren Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem am selben Morgen, beschwor den „gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus“ und zitierte Kurt Tucholsky: „Ein Land ist nicht nur das, was es tut – es ist auch das, was es verträgt, was es duldet.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.