Designgeschichte

Mid-Century-Design: Die Faszination der Mitte

Zwischen 1930 und 1960 liegt das „Mid-Century“ – aus Designperspektive. Und es strahlt bis heute ziemlich „golden“ in die Gegenwart. Trotz einer dunkelschwarzen Zäsur.

Wien war ein einziger Teppich. Aus kulturellen und kreativen Verflechtungen. Und in ein paar besonderen Phasen war dieser noch dichter gewebt als sonst. Nur deswegen konnte Wien auch so berühmt werden für seine „Wiener Moderne“. Und auch nachdem der Erste Weltkrieg einiges zerrüttet und erschüttert hatte, woran die Wiener sich gehalten hatten, Monarchie inklusive, waren die Jahre in Wien noch ziemlich produktive: Da entstanden Dinge, gestalterische Haltungen und Designprinzipien, die auch die dunkelsten Perioden der Geschichte überdauert haben. Aber das vor allem nicht in Wien. Das Buch „Mid-Century Modern. Visionäres Möbeldesign aus Wien“ taucht ein in eine Phase, in der Wien ein kreatives Gravitationsfeld des Möbeldesigns war, nämlich jene Mitte des 20.  Jahrhunderts, die gestalterisch ihren Bogen von den 1930er- bis in die 1960er-Jahre schlägt.

Eine Designära, die das Gefühl der Vertrautheit triggert.
Eine Designära, die das Gefühl der Vertrautheit triggert.

Design-Diaspora

Nach dem Ersten Weltkrieg waren die Welt und auch Wien am Boden. Finanzielle und soziale Not war die Realität, mit der sich die Gestalter schließlich befassen mussten. Aber auch die Architektinnen, die endlich in der gestalterischen Sphäre auftauchten, die man heute Design nennen würde. In der Phase wirtschaftlicher und anderer Katastrophen bewiesen viele gestalterische Talente, dass Designerinnen und Architekten auch Krisenmanager sind. In der unmittelbarsten Umwelt des Menschen, seiner Wohnung. „In Wien waren die 1920er- und 1930er-Jahre unglaublich visionär“, meint Caroline Wohlgemuth.

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