Winterspiele 2022

Nordische Kombination: Österreicher verpassen Medaille

Nordic Combined - Team Gundersen Large Hill/4x5km, Cross-Country
Nordic Combined - Team Gundersen Large Hill/4x5km, Cross-CountryREUTERS
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Das Quartett Martin Fritz, Johannes Lamparter, Lukas Greiderer und Franz-Josef Rehrl, nach dem Springen noch in Führung liegend, werden letztlich nur Vierte.

Peking. Österreichs Nordische Kombinierer sind im Olympia-Teambewerb überraschend leer ausgegangen. Franz-Josef Rehrl, Johannes Lamparter, Lukas Greiderer und Martin Fritz wurden nach dem Großschanzen-Springen und dem Langlauf über 4 x 5 km hinter Norwegen, Deutschland und Japan nur Vierte. Bei den jüngsten beiden Winterspielen hatte man Bronze geholt, 2006 und 2010 war Gold im Nationenwettkampf an Österreich gegangen.

Österreichs Schlussmann Fritz zog im Sprint um Silber und Bronze gegen Normalschanzensieger Vinzenz Geiger und auch Japans Ryota Yamamoto den Kürzeren. Norwegen gewann auch ohne Topstar Jarl Magnus Riiber unangefochten. Das österreichische Kombinierer-Team bilanzierte damit in China nur mit einer Bronzemedaille im Normalschanzen-Einzel durch Greiderer.

Im Mannschaftbewerb führte das rot-weiß-rote Quartett nach dem Springen knapp vor Norwegen. Titelverteidiger Deutschland und Japan folgten mit ebenfalls nur wenigen Sekunden Rückstand. Die anderen sechs Nationen lagen bereits aussichtslos zurück.
In der Loipe fand das Spitzenquartett nach der Einholung von Startläufer Rehrl und zwischenzeitlichem Rückfall von Norwegen auf dem zweiten Abschnitt zusammen.

Die letzte von mehreren Attacken Lamparters, Österreichs zweitem Läufer, zeigte etwas Wirkung, der Tiroler übergab wenige Sekunden vor dem Verfolgertrio an Greiderer. Wenig später waren die Vier wieder vereint, der Deutsche Eric Frenzel verlor durch einen Angriff von Greiderer vor der finalen Übergabe jedoch erneut deutlich den Anschluss. Deutschland ging auf Platz vier liegend mit 26 Sekunden Rückstand auf die drittplatzierten Österreicher in den finalen Akt dieses Rennens.
Für das heimische Team sollte Fritz die Medaille sichern. Während Norwegens Einzel-Olympiasieger Jörgen Graabak enteilte, wurden Fritz und Yamamoto vom deutschen Schlussmann Geiger aber bald gestellt.

Japanischer Coup

Geiger sprintete letztlich zu Silber. Und Fritz konnte dem überraschend starken Yamamoto auf den letzten Metern nicht mehr folgen, schon zuvor war es ihm nicht gelungen, seinen Konkurrenten in der Loipe abzuschütteln. „Wir haben gehofft, dass die Japaner am Schluss gar nicht mehr dabei sind. Es war irgendwie zum Verzweifeln, am Ende hat mir die Spritzigkeit gefehlt“, erklärte Fritz. Im Zielraum reagierte bei den Österreichern die Enttäuschung, immerhin war man fest vom Gewinn einer Team-Medaille ausgegangen. „Wir hätten uns mehr erhofft, brauchen jetzt aber nicht jeden Einzelnen analysieren und die zwei, drei Sekunden suchen“, sagte Rehrl. „Die Japaner waren am Ende richtig schnell.“

Besonders bitter verliefen die Spiele für Lamparter, der den Gesamtweltcup anführt und nach drei Bewerben und zwei vierten Plätzen ohne Medaille die Heimreise antreten muss. Die Frage, ob man sich bei der Aufstellung für den Langlauf verpokert habe und er als Schlüssläufer die Medaille eher hätte gewinnen können, verneinte der 20-jährige Tiroler. „Ich wüsste nicht, wie wir anders hätten aufstellen sollen. Ich glaube nicht, dass ich gegen Yamamoto auf der Zielgeraden eine Chance gehabt hätte.“ Am ehesten könne man die fehlenden Sekunden beim Material suchen, darauf deutete ein frustrierter Lamparter hin. „Es hat schon mal besser geflutscht unter den Füßen.

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