Albumkritik

Alt-J: So süß klingt der amerikanische Traum vom Kryptogeld

(c) Infectious/BMG
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Das britische Indie-Pop-Trio Alt-J reist auf dem herrlich gelassenen „The Dream“ durch Amerika: Am Swimming Pool schlürft man Soft Drinks, im Chateau Marmont hat man Albträume von Stars auf Kokain und das Glück der Beatles findet man zwischen zwei Hamburgerbrötchen.

Erstaunlich, dass gerade die britische Indie-Band Alt-J in den USA so erfolgreich sind, dass sie den Madison Square Garden in New York zur Gänze füllen. Immer ein bisschen verkopft, oft ein bisschen gehemmt – aber vielleicht ist es gerade dieses leicht Steife, das so gut ankommt. Britisch eben. Auf ihrem vierten Album „The Dream“ vermessen die drei Musiker amerikanische Träume.

Am Anfang knackt der Verschluss einer Dose, jemand nimmt schlürfend einen Schluck. „Cold and sizzeling“, kalt und zischend, lautet der Kommentar – und doch klingt das Trio auf „The Dream“ warm und gelassen wie nie zuvor. Als hätten sie die Pandemie genutzt, um Entspannungstechniken zu lernen. In gewisser Weise stimmt das wohl: Schlagzeuger Thom Green hat eine Therapie gemacht, Keyboarder Gus Unger-Hamilton hat geheiratet und Sänger und Gitarrist Joe Newman auf einem Festival kathartisch gefeiert, wie die Bandmitglieder dem britischen „Independent“ erzählten.

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