Kulturgeschichte

Fake News und Hassrede - dieser Buchdruck ist ein Fluch!

Diese Herren wirken antiquiert, aber das täuscht: das Gutenberg-Denkmal in Frankfurt.
Diese Herren wirken antiquiert, aber das täuscht: das Gutenberg-Denkmal in Frankfurt. (c) imago images/Future Image (Christoph Hardt via www.imago-im)
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Vieles, was uns an sozialen Medien stört, grassierte schon als Folge von Gutenbergs Erfindung. Aber die erste Medienrevolution brachte auch mehr Transparenz und Teilhabe, wie Thomas Kaufmann in „Die Druckmacher“ zeigt.

In Sachsen ist die Obrigkeit sehr ungehalten. Durch diese neue Technologie des Druckens mit beweglichen Metalllettern werden „großes Ärgernis, Zwietracht und Uneinigkeit angerichtet“ und „falsche Lehren leicht verbreitet“. Also muss eine Zensur her. Aber die hilft nicht viel, wegen der Kleinstaaterei: Was in einem Ländchen inkriminiert wird, ist im benachbarten erlaubt, und über die offenen Grenzen gelangen die irrigen Meinungen massenhaft hin und her. Jeder dumme Laie glaubt, es besser zu wissen als die Autoritäten, und schreibt darüber.

Ja früher, im guten alten Mittelalter, da konnte man noch Manuskripte verbrennen, dann waren sie aus der Welt! Aber in dieser mühsamen Neuzeit reiben sich die Buchdrucker doch nur die Hände über solche repressiven Aktionen – je mehr zu Asche wird, desto mehr können sie nachdrucken.

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