Wall Street

Ukraine-Konflikt sorgt erneut für Verluste an den US-Börsen

Die jüngste Eskalation in der Ukraine versetzt die Märkte in Aufruhr.
Die jüngste Eskalation in der Ukraine versetzt die Märkte in Aufruhr.(c) APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY
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Die sich immer weiter zuspitzende Lage in der Ukraine versetzt die Wall Street in Aufruhr. Auch am Dienstag kommt es erneut zu Verlusten.

Die US-Börsen haben am Dienstag deutlich schwächer geschlossen. Die weitere Eskalation im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine trübte die Stimmung an der Wall Street deutlich. Nachdem sich die US-Märkte zum Handelsauftakt noch wenig beeindruckt zeigten, rutschten die New Yorker Indizes im Verlauf doch deutlicher in die Verlustzone ab.

Der Dow Jones Industrial schloss mit Abschlägen von 1,42 Prozent bei 33.596,61 Punkten. Für den marktbreiten S&P-500 ging es unterdessen um 1,01 Prozent auf 4.304,76 Einheiten nach unten. Der technologielastige Nasdaq Composite schloss um 1,23 Prozent schwächer bei 13.381,52 Punkten.

Befehl Putins sorgt für Belastung

Nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende an der Wall Street richtete sich der Fokus erneut auf die angespannte Lage im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Für Belastung sorgte dabei der Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Entsendung von Truppen in den umkämpften Osten der Ukraine. Außerdem erkannte Putin die beiden von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ukraine als unabhängige Staaten an.

Seitens der USA und der EU wurde darauf mit Sanktionen geantwortet. Die Maßnahmen sollen einerseits mehrere Personen im Umfeld der russischen Regierung betreffen und bereits am morgigen Mittwoch in Kraft treten. Andererseits soll auch der Zugang des russischen Staats zu den EU-Finanzmärkten beschnitten werden. Eine weitere Maßnahme betrifft die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die russisches Erdgas nach Europa liefern soll. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat bereits am heutigen Vormittag angekündigt, die Inbetriebnahme dieser auf Eis zu legen.

Laut Marktexperten seien die Rücksetzer am Markt teilweise von Schnäppchenjägern genutzt worden. Entwarnung wollten Experten aber dennoch nicht geben. „Im kurzfristigen Zeithorizont stellt dieser Konflikt für die Aktienmärkte einen signifikanten Belastungsfaktor dar“, konstatierte Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank. In der Vergangenheit hätten sich politische Börsen zwar oft als kurzlebig erwiesen. Ob dies erneut der Fall sein werde, sei aber seriös nicht zu beantworten. Eine Lösung des Konflikts sei nicht in Sicht.

Heimwerker-Boom auch in den USA

Von Konjunkturdatenseite kamen gemischte Signale. Einerseits stiegen die Hauspreise in den USA dem S&P/Case-Shiller-Index zufolge, im Februar um satte 18,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Andererseits trübte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Februar ein.

Auf Unternehmensseite legte der Baumarktkonzern Home Depot seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr 2021 vor. Der Heimwerker-Boom bescherte dem Baumarktkonzern erneut ein Rekordjahr. Die Aktionäre sollen eine um 15 Prozent höhere Quartalsdividende von 1,90 Dollar je Aktie erhalten. Die Aktie rutschte am Dienstag trotzdem um 8,8 Prozent ab. Marktteilnehmer begründeten dies mit dem eher lauen Ausblick des Unternehmens.

Auch die Titel der US-Kaufhauskette Macy's verloren trotz guter Zahlen rund 5 Prozent. Der Kaufhauskonzern bleibt nach dem starken Geschäftseinbruch in der Corona-Pandemie auf Erholungskurs. Im Weihnachtsquartal übertraf er mit seinem Wachstum klar die Erwartungen.

Bei den Technologiewerten stiegen die Papiere des Chipkonzerns AMD um 1,6 Prozent. Die Analysten von Bernstein Research haben die AMD-Aktie nach fast zehn Jahren wieder mit "Outperform" bewertet. Die Papiere des Halbleiterkonzerns seien so günstig bewertet wie seit fünf Jahren nicht.

(APA)

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