Kulturministerium: 300.000 Euro für ukrainische Künstler

Das Koordinationsbüro im Wiener Museumsquartier nimmt am Freitag seine Arbeit auf.

Das Kulturministerium beteiligt sich an der Hilfe für die Ukraine angesichts der russischen Invasion und initiiert einen Sonderfördertopf in Höhe von 300.000 Euro für ukrainische Künstlerinnen und Künstler. Betroffenen sollen Arbeitsstipendien und Projektförderungen zukommen. Als Koordinationsbüro wird dafür das "Office Ukraine - Shelter for Ukrainian Artists" im Museumsquartier eingerichtet.

Das Koordinationsbüro mit Verbindungsstellen in den Bundesländern soll bereits ab dem morgigen Freitag auch als Plattform für die Initiativen der Zivilgesellschaft und Verbindungsstelle zwischen den Institutionen in Österreich und Kulturschaffenden aus der Ukraine fungieren. Zusätzlich wird eine eigene Kontaktstelle (ukrainehilfe@bmkoes.gv.at) für Anfragen eingerichtet.

Die Koordination für Künstler aus der Ukraine hat Nikita Kadan über. Kadan ist einer der international erfolgreichsten ukrainischen Künstler, 1982 in Kiew geboren. "Die freie Ausübung von Kunst und Kultur ist nicht nur Indikator und Impulsgeber, sondern geradezu Essenz demokratischer Gesellschaften. Daher unterstützen wir in dieser Phase unter anderem flüchtende Künstlerinnen und Künstler, die in Zeiten des Kriegs besonders vulnerabel sind", unterstrich Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne). 

Die Universität für angewandte Kunst Wien appellierte unterdessen an EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen, ein Erasmus-Sonderprogramm für ukrainische Studierende einzurichten. "Der kriegerische Überfall auf die Ukraine nimmt das demokratische Europa in die Pflicht, den Charakter und die Bedeutung der Europäischen Union als Wertegemeinschaft zu betonen", erklärte Rektor Gerald Bast.

Zwar sei die sofortige Aufnahme der Ukraine in die EU realpolitisch nicht umsetzbar, allerdings könnte man ein zeitlich befristetes Erasmus-Sonderprogramm einrichten, so Bast. "Mit diesem Programm könnte die EU demonstrativ vielen jungen Menschen die Möglichkeit zur Fortsetzung ihrer Studien in desaströsen Zeiten geben, die EU und ihre Universitäten könnten aktiv und nachhaltig unter Beweis stellen, dass die Förderung der europäischen Werte nicht nur ein Lippenbekenntnis ist."

(APA/red.)

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