Interview

Helga Nowotny: „Es gibt keine absolute Freiheit“

„Nicht alles, was möglich ist, sollte man auch machen können“: Helga Nowotny.
„Nicht alles, was möglich ist, sollte man auch machen können“: Helga Nowotny. [ Akos Burg ]
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Wie geht es der Forschungsfreiheit in Österreich? Beim Einfluss der Wirtschaft sieht Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny „keine roten Fahnen“. Publikationsdruck und prekäre Anstellung schränken die Jungen ein.

Die Presse: Russische Forschende protestieren aktuell gegen den militärischen Einmarsch in die Ukraine und betonen die Bedeutung der Freiheit der Wissenschaft. Bei uns scheint diese allzu oft selbstverständlich, ist aber freilich in der Verfassung verankert. Wie wichtig ist dieser rechtliche Schutz?

Helga Nowotny: Sehr, wenn wir uns ein bisschen in der Welt umschauen. Die CEU (Central European University, Anm.) musste vor Kurzem aus Budapest nach Wien kommen – ein Beispiel, das Österreich direkt betroffen hat. In anderen Ländern der Welt stehen Forschende unter enormem Druck oder landen im Gefängnis. Aber: Es gibt keine absolute Freiheit, auch keine absolute Freiheit der Wissenschaft. Insofern müssen wir ausloten, was wir darunter verstehen und welche Einschränkungen es gibt. Einschränkungen können aber auch Produktivität hervorrufen: Wenn ich bestimmte Mittel nicht habe, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.

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