Altersvorsorge

Das Pensionskonto zeigt die ganze „beinharte“ Wahrheit

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Archivbild(c) Getty Images (Andreas Rentz)
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Auf dem Pensionskonto zählt jedes Erwerbsjahr. Angestellte mit Kindern seien vergleichsweise stärker benachteiligt.

„Wir wollen keine Millionen, wir wollen essen, heizen, wohnen“ – mit derlei Sprüchen führte der SPÖ-Pensionistenverband am Montag eine Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt an, um stärkere Pensionserhöhungen in Zeiten hoher Inflation zu fordern. Dabei hatten es Pensionisten älterer Jahrgänge noch vergleichsweise gut: Das Pensionssystem sah einst vor, dass die besten 15 Jahre als Grundlage zur Berechnung der Pensionshöhe herangezogen wurden. Mit der Pensionsreform ab 2003 wurden das Pensionskonto und die lebenslange Durchrechnung eingeführt. Heute zählt für die Pension jedes einzelne Erwerbsjahr.

Galt einst das Prinzip, dass Menschen im Ruhestand der erreichte Lebensstandard erhalten bleiben soll, so kam es später zum Paradigmenwechsel hin zu einem „Äquivalenzprinzip“: Das heutige Pensionssystem „spiegelt die ganze Erwerbskarriere eines Menschen wider, und zwar beinhart und ohne Berücksichtigung der sozialen Komponente“, sagte Walter Pöltner, ehemaliger Leiter der Alterssicherungskommission, bei einer Veranstaltung am Montag. Daher seien gewisse Korrektive eingeführt worden: Beitragszeiten für Kindererziehung und Arbeitslosigkeit, lange Krankenstände und die Pflege Angehöriger sowie Möglichkeiten der Selbstversicherung. Vor allem für Frauen bedeutete die Umstellung auf die lebenslange Durchrechnung Einbußen, weil sie oft jahrelang in Teilzeit arbeiten, um Kinder zu betreuen. Als Ausgleich für Kindererziehungszeiten werden pro Kind bis zu vier Jahre lang Pensionsbeiträge auf Basis einer monatlichen Beitragsgrundlage von 2027,5 Euro (Wert 2022) auf dem Pensionskonto gutgeschrieben. Und zwar zusätzlich zum etwaigen Erwerbseinkommen.

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