Hintergrund

Bank-Investor steht vor Pleite

Sova Capital wollte die Kärntner Posojilnica Bank von Raiffeisen kaufen, doch nun schlittert die Londoner Investmentfirma in Insolvenz. Der Grund sind ihre engen Verflechtungen mit Russland.

Es war eine Situation wie diese, die man vermeiden wollte. Hätte die Bankenaufsicht der Londoner Investmentgesellschaft Sova Capital die Übernahme der Kärntner Posojilnica Bank (Poso) erlaubt, müsste sie dieser Tage wohl die nächste Bank schließen. Sova ist aufgrund der Sanktionen gegen Russland zahlungsunfähig und hat bei einem Gericht in London die Insolvenz beantragt. Während die Aufseher diesmal Weitblick bewiesen haben, hat sich Poso-Eigentümer Raiffeisen nun endgültig von dem lukrativen Deal verabschiedet.

Zielgruppe: Reiche Russen

Keine Frage, die Versprechen des Investors klangen verlockend: 50 Mio. Euro wollte Sova für die Regionalbank der Kärntner Slowenen bezahlen. Ein Kaufpreis über dem Buchwert, der den Raiffeisensektor teilweise für die 73 Mio. Euro teure Rettung der maroden Poso im Jahr 2015 entschädigt hätte. Die neuen Eigentümer wollten die Standorte in Kärnten weiterführen, eine Niederlassung in Wien eröffnen und 20 Mio. Euro frisches Kapital zuschießen. Der Plan war, wohlhabende Kunden aus Osteuropa und Russland nach Österreich zu holen.

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