Richard Grasl wurde die Wahlen für die für die ORF-Geschäftsführung "am besten gleich morgen" abhalten. Er habe das Vertrauen in Kommunikationsschef Strobl verloren.
Auch der Kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl, will sofort vorgezogene Neuwahlen für die ORF-Geschäftsführung. Er will die Wahlen, die regulär im kommenden Sommer anstehen, "am besten gleich morgen" abhalten lassen, sagte er der Tageszeitung "Österreich" laut Vorausmeldung. Nach der Abwahl von Informationsdirektor Elmar Oberhauser und dem Tod von Technikdirektor Peter Moosmann habe man immerhin zwei Vakanzen im Haus.
"Beim Programm, den Finanzen, online sind wir Europas bester Sender", sagte Grasl. "Unser Image hat aber trotzdem gelitten. Das muss zu Konsequenzen führen."
"Mein Vertrauen hat Strobl nicht mehr"
Die Aufregung um die von ORF-Kommunikationschef Pius Strobl in Auftrag gegebenen Mitschnitte von Direktoren- und Journalistengesprächen beurteilt Grasl kritisch: "Ein großer Teil des Imageproblems hängt mit den öffentlichen Debatten zusammen. Daher möchte ich diesen Vorfall intern besprechen."
Strobl sei ein enger Mitarbeiter des Generaldirektors, sagte er. "Mein Vertrauen hat er nicht mehr. Aber es ist die Entscheidung des Generaldirektors, ob er Strobl weiter als Kommunikationschef hält."
"Zurufe von außen schaden dem Unternehmen"
Grasl verbittet sich außerdem Kritik von außen wie zuletzt von Ex-ORF-General Gerd Bacher: "Diese ewigen Zurufe von außen schaden dem Unternehmen". Wrabetz und die Geschäftsführung würden gut zusammen arbeiten. "Ich muss ohnehin einmal im Monat an Bacher denken, wenn der ORF ihm seine Pension überweist."
(APA)