Interview

Erzbischof Evstrati: "Für mich ist Putin der Antichrist"

Auch die Kirchen – und vor allem die Priester – rücken ins Visier der russischen Truppen.
Auch die Kirchen – und vor allem die Priester – rücken ins Visier der russischen Truppen. DIMITAR DILKOFF/AFP/picturedesk
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Evstrati, Erzbischof der orthodoxen Kirche in Chernihiv in der Ukraine, über die Rolle der Kirche und der Priester im Krieg, die Verfolgung durch die Russen und die Frage der Exkommunizierung des russischen Präsidenten.

Die Presse: Die ukrainische Regierung sprach kürzlich von über 2100 Toten allein in Mariupol, das die Russen eingekesselt haben. Das bedeutet für die Priester viele Beerdigungen und viel Arbeit, oder?

Erzbischof Evstrati: Nein, so ist es nicht. In den betroffenen Gebieten können wegen der Kampfhandlungen keine Beerdigungen stattfinden. Oft wird nur ein Loch ausgehoben, und es werden die Toten hineingelegt, ohne jede Zeremonie. Priester erzählen, dass Leichen von Zivilisten auf der Straße liegen und sich niemand um sie kümmert. Die Menschen befinden sich in der Hölle. Wenn wir den Sieg erringen, dann werden wir die Opfer mit allem Respekt begraben. Aber jetzt ist es nicht möglich.

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