Interview

Die Gesellschaft muss sich wandeln

(c) Natascha Unkart & Isabelle Köhler
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Wie das Engagement für Gleichstellung aussehen kann, erklärt Francine Brogyányi – Managing Partner & Head of women@ DORDA.

Der Unternehmerinnen Award 2022 freut sich mit der DORDA Rechtsanwälte GmbH über einen neuen Partner. 2016 hat die Kanzlei die neue Geschäftsführungsagenda „Frauenförderung“ ins Leben gerufen, um mehr Zeit, Aufmerksamkeit und Budget für die Frauenförderung bei DORDA aufzuwenden. Francine Brogyányi, Managing Partner und Head of women@DORDA, gibt einen Einblick in die Herausforderungen.

Was macht für Sie den Reiz des Unternehmerinnen Awards aus?

Francine Brogyányi: Mit dem Unternehmerinnen Award geben wir den Pionierinnen, den Ideengeberinnen, all den starken Frauen die Möglichkeit, ihre Leistungen zu präsentieren, sie vor den Vorhang zu bitten und auszuzeichnen.

Inwiefern kann der Unternehmerinnen Award zu einer nachhaltigen Veränderung bei Diversität und Chancengleichheit beitragen?

Beim Unternehmerinnen Award werden die Unternehmerinnen mit ihren Leistungen in den Kategorien Start-up & Gründung, Export, besondere unternehmerische Leistung, Innovation und Social Entrepreneurship vorgestellt. Damit bieten wir diesen Unternehmerinnen eine Bühne. Diese Sichtbarkeit steigert die Vorbildfunktion und soll andere Frauen ermutigen, auch diesen Weg einzuschlagen.

Mit Förderprogrammen wie women@ Dorda bemüht sich Dorda um die Gleichstellung von Mann und Frau. Wie effektiv sind solche Initiativen und worin zeigt sich das?

Seit 2016 steht die Initiative women@ DORDA im Fokus unserer Kanzlei und wird laufend weiterentwickelt. Die Gleichstellung auf allen Ebenen, Equal Pay, vielfältige Teilzeitmodelle und Karenzlösungen für Juristinnen und Juristen, Mentoring, Weiterbildung, Netzwerkarbeit, Lobbying und vielfältige Events haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Anzahl der Anwältinnen bislang bei DORDA verdoppelt hat und jetzt gleichauf mit jener der Anwälte l iegt. Die Zahl der Rechtsanwaltsanwärterinnen liegt weiterhin bei über 50 Prozent. Durch women@ DORDA konnten wir erreichen, dass sich mehr Frauen für den Weg als Anwältin entscheiden, DORDA erhalten bleiben und so auch wesentlich die Unternehmenskultur mitgestalten. Mehr Frauen auf allen Ebenen zu haben, trägt damit auch zur Sichtbarkeit von Frauen in der Anwaltei bei und ist bei DORDA ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.

Wie beurteilen Sie die Frauenpower in der heimischen Rechtsanwalts-Szene?

Mittlerweile besser als noch vor fünf Jahren, mit viel Luft nach oben. Um die Zahl der Anwältinnen weiter zu erhöhen, bedarf es aber dringend notwendiger Änderungen in Politik und Gesellschaft. Aktuell sind nur rund 25 Prozent der Rechtsanwälte in Österreich weiblich, daher ist – neben der Förderung von Gleichstellung im Unternehmen – eine Unterstützung von Politik sowie der Standesvertretung dringend notwendig, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Frauen erleichtern, Anwältinnen zu werden und vor allem auch zu bleiben.

Auf den Punkt

(c) Michael Kreyer Fotografie

Information


Eine Medienkooperation von „Die Presse“ mit Frau in der Wirtschaft (FiW) und finanzieller Unterstützung von DORDA Rechtsanwälte GmbH und Wiener Städtische Versicherung.

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