Die Kriegerin Aloy erforscht im neuen Teil von "Horizon" die Ruinen der alten Welt, darunter etwa die Golden Gate Bridge.
Videospiele

"Horizon: Forbidden West" im Test: Mit Pfeil und Bogen gegen Elon Musk

2000 Jahre in einer erschreckend realitätsnahen postapokalyptischen Zukunft steht die Erde erneut vor dem Untergang. Die „Presse“ zieht nach 50 Stunden Spielzeit von „Forbidden West“ ein Fazit.

„Massenaussterben zu ihrem eigenen Komfort. Wer denkt so?“, fragt sich die Protagonistin Aloy im Laufe des Videospiels „Horizon: Forbidden West". Eine rhetorische Frage, denn wer so denkt, weiß die Kriegerin bereits seit dem ersten Teil der Horizon-Reihe „Zero Dawn“. Ted Faro, ein reicher und einflussreicher Tech-Tycoon wollte alles Leben auf der Erde auslöschen, um für den von Naturkatastrophen und Kriegen gebeutelten Planeten einen „Neustart“ zu ermöglichen. Wohlgemerkt wäre dies in der fiktiven Zukunft der 4000er-Jahre nicht die erste globale Katastrophe, die die Erde erlebt. In der dystopischen, aber zugleich erschreckend realistischen Zukunft von „Horizon" ist der Planet nämlich gebeutelt von Naturkatastrophen und Weltkriegen. Die verbleibende Zivilisation hat sich zurückentwickelt und lebt in stammesartigen Klans in der ständigen Bedrohung durch Faros verwilderte Kriegsmaschinen, die durch Biomasse angetrieben werden. Nur die Hauptfigur Aloy kann als Klon einer Wissenschaftlerin die Welt noch retten, indem sie mit der Künstlichen Intelligenz „Gaia“ Lebewesen reproduziert.

Klingt kompliziert, ist es auch. Es waren große Fußstapfen, die der zweite Teil des gefeierten Rollenspiels (RPG) „Horizon: Forbidden West“ zu erfüllen hatte. Der erste Teil „Horizon: Zero Dawn“ hatte 2017 Kritikerinnen und Kritiker, sowie die eingefleischte Rollenspiel-Fangemeinde gleichermaßen überzeugt. Der Independent-Titel, mit dessen Erfolg niemand gerechnet hatte, wurde quasi über Nacht zu einem neuen Klassiker unter den Open-World-RPGs. „Zero Dawn" konnte mühelos mit großen Konkurrenten wie „The Elder Scrolls V: Skyrim“ oder „The Witcher 3: Wild Hunt“ mithalten und lieferte hunderte Stunden Spielspaß. Neben der schmucken Grafik und der viel gelobten Repräsentation von marginalisierten Gruppen wie Homosexuellen oder Schwarzen, war es vor allem die packende Geschichte, die durch ihre Einzigartigkeit und Komplexität überzeugte. Gerade die, schien aber nach dem ersten Teil abgeschlossen. Die Erwartungen an den Nachfolger-Titel waren also hoch und ließen die Fangemeinde fünf Jahre lang zittern.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.