Quergeschrieben

Eine Tupolev TU-141 und der Traum vom ewigen Frieden

Nach 30 fetten Jahren ist die Nato nicht in der Lage, den eigenen Luftraum zu schützen. Von wirksamer Abschreckung kann keine Rede mehr sein.

In der Debatte über eine neue Weltordnung, die auf die Auflösung der Sowjetunion folgte, hatte der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama die Rolle des Watschenmanns. Kein Hinterbänkler, kein Geisteszwerg der schwadronierenden Klassen widerstand der Versuchung, sich über sein Buch über „Das Ende der Geschichte“ (1992) abfällig zu äußern. Unzählige Male wurde mit tiefernster Miene die Binsenweisheit verkündet, dass die Geschichte weitergeht, solang es Menschen gibt.

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Dabei hatte Fukuyama den Zeitgeist der 1990er gut erkannt und präzis abgebildet. Der Westen hatte im Wettbewerb der Systeme triumphiert; die USA waren die einzige Supermacht; Russland war auf dem Weg zu Demokratie und Marktwirtschaft; in China ließ die enorme kapitalistische Dynamik politischen Wandel durch Handel erwarten. In einer Pax americana würden Globalisierung, Modernisierung und multilaterale Verschränkung die Nationalstaaten endlich überwinden und dem Nationalismus den Boden entziehen. Der Beitritt zu EU und Nato wurde als ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Weltrepublik verstanden, mit welcher der ewige Frieden einkehren würde. Als neue Bedrohungen der Menschheit wurden das Ozonloch, die Feinstaubbelastung und der Klimawandel identifiziert. Wozu also noch in Verteidigung investieren?

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