Dubai zieht reiche Russen an, die ihr Vermögen vor Sanktionen in Sicherheit bringen wollen. Die Ankunft der Oligarchen wirft nun ein Schlaglicht auf alte Missstände in den Emiraten.
Istanbul. Dubai boomt. Die Nachfrage nach Immobilien in der Glitzerstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ist so steil nach oben geschossen, dass in einigen Vierteln die Villen knapp werden. Der Trend dürfte sich in diesem Jahr noch verstärken, denn Dubai wird zum Mekka für russische Oligarchen, die ihr Vermögen vor westlichen Sanktionen in Sicherheit bringen wollen. Das lässt viel Geld in die VAE fließen – erregt aber auch die Aufmerksamkeit internationaler Ermittler, die den Golf-Staat wegen des Verdachts auf Geldwäsche ins Visier nehmen.
Die VAE haben sich als regionales Zentrum der Finanzwirtschaft und des Fremdenverkehrs etabliert, um sich aus der Abhängigkeit von Ölexporten zu lösen. Investoren werden mit günstigen Geschäftsbedingungen und einer liberalen Auslegung islamischer Regeln angelockt. Auf einem Index der Weltbank rangieren die Emirate auf Platz 16 der wirtschaftsfreundlichsten Staaten der Welt, weit vor anderen Ländern der Region und auch vor Deutschland, Österreich und der Schweiz.