Nicaragua

Ortega steckt den Chamorro-Clan ins Gefängnis

APA/AFP
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Der Autokrat geht gegen die Opposition und die Familie der Ex-Präsidentin vor.

Daniel Ortega hatte 1990 nicht damit gerechnet, dass Violeta Chamorro seine Wiederwahl vereiteln könnte. Aber der Sandinisten-Chef der Junta, der nach dem Sturz des Diktators Anastasio Somoza zum Präsidenten aufgestiegen war, unterschätzte seine frühere bürgerliche Mitstreiterin, die als Herausgeberin der Zeitung „La Prensa“ mit aristokratischem Habitus publizistische und politische Macht vereinte.

Chamorro, die bald nach der Machtübernahme 1979 mit Ortega gebrochen hatte, feierte – unterstützt von ihrer Tochter Cristiana, der damaligen Chefredakteurin – einen Wahltriumph. Sie regierte schließlich sieben Jahre, in denen sie das mittelamerikanische Land aus dem Chaos führte. Cristiana sollte das Familienerbe – journalistisch wie politisch – weiterführen. Doch die Politik spaltete den Chamorro-Clan: Cristiana und ihr Bruder Pedro bekämpften die Sandinisten publizistisch, zwei Geschwister schlossen sich hingegen deren politischem Kampf an.

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