KV-Verhandlungen

Elektroindustrie pocht auf sechs Prozent Lohnplus

Gewerkschafter Rainer Wimmer: Das Leben wird teurer
Gewerkschafter Rainer Wimmer: Das Leben wird teurerAPA/HANS KLAUS TECHT
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Gewerkschaften preschen mit der höchsten Forderung seit Jahrzehnten vor, denn: Inflation müsse ausgeglichen werden.

Die Elektro- und Elektronikindustrie hat am gestrigen Dienstag die Frühjahreslohnrunde eingeläutet. Gefordert werden sechs Prozent mehr Lohn. Basis für das Feilschen der Sozialpartner ist traditionell die zurückliegende Jahresinflationsrate - in dem Fall von 3,5 Prozent - und die Produktionssteigerung. Im Hintergrund spielt auch die kräftige Teuerungswelle der vergangenen Monate eine Rolle. Im Februar lag die Inflationsrate bei 5,9 Prozent, das war der höchste Wert seit 1984.

Zum gestrigen Verhandlungsstart hieß es von der Arbeitgeberseite zur APA, dass es Gespräche in einem konstruktiven Klima waren - wenngleich die Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt "mehr als heftig" sei. Zwar herrsche eine gute Auftragslage, aber nach wie vor kämpfe die Branche mit hohen Energie- und Rohstoffpreisen sowie Problemen in der Lieferkette. Für den 4. April ist die nächste Verhandlungsrunde angesetzt.

Im Vorjahr erhielten die 67.000 Beschäftigten der heimischen Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) um 2,0 Prozent mehr Gage. Diese Erhöhung der Ist- und KV-Löhne sowie -Gehälter hatten Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter in der dritten Verhandlungsrunde vereinbart. Die Mindestbezüge stiegen auf 1.940 Euro brutto.

Die Frühjahrsrunde der Industrie betrifft rund 130.000 Beschäftigte und umfasst neben der Elektroindustrie auch die Textilindustrie, die chemische Industrie, die Papierindustrie sowie die Glasindustrie. Einige Branchen haben heuer bereits abgeschlossen, wobei die Seilbahnwirtschaft mit einem Anstieg der Kollektivvertragslöhne um 4,5 Prozent führend war. Die meisten anderen Kollektivverträge lagen bei einem Plus von 3,1 bis 3,9 Prozent brutto.

(APA)

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