Russland

Wie der Kreml die Kinder auf Linie bringen will

Archivbild: Straßensperre beim Roten Platz in Moskau Anfang März.
Archivbild: Straßensperre beim Roten Platz in Moskau Anfang März.(c) APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV (KIRILL KUDRYAVTSEV)
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Der Staat hat Richtlinien festgelegt, wie Kindergärten und Schulen die „Spezialoperation“ in der Ukraine erklären sollen.

Ein verschneiter Spielplatz, gelbe Klettergerüste und mehr als 50 Kinder. Die Buben und Mädchen aus dem Kindergarten Nummer 9 in der Industriestadt Nischni Tagil, knapp 100 Kilometer von Jekaterinburg am Ural entfernt, stehen in ihren warmen Schneeanzügen in der Kälte und schwenken russische Fähnchen. „Wir sind für den Präsidenten, für den Sieg und den Ruhm Russlands“, schreien sie. Irgendjemand hat sie aus der Höhe gefilmt, so lässt sich die Aktion, die sich die Kindergartenleitung hat einfallen lassen, besser verkaufen: Die Kleinen formen ein Z. Der lateinische Buchstabe, im Russland dieser Tage als eine Art neue Swastika gebraucht, steht für die Unterstützung der „Spezialoperation“, unter der der Kreml seine Taten in der Ukraine ausführt. Zur Huldigung der russischen Armee müssen selbst Dreijährige antreten. Quer durchs Land.

Der Kulturpalast von Nischni Tagil postet das Video in seinem Instagram-Account. Eigentlich ist Instagram in Russland mittlerweile verboten. Bildungseinrichtungen veröffentlichen auf ihren Internetseiten und in den Sozialen Medien „Reporte“, wie sie die Anforderungen des Bildungsministeriums – in Russland Aufklärungsministerium genannt – umsetzen.

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