Pizzicato

Bei den roten Drachen

Acht Monate vor dem Ankick der vorweihnachtlichen Fußball-WM im Orient hat der Run nach Katar schon eingesetzt. Regierungschefs und Minister geben sich ein Stelldichein in den Palästen.

Kürzlich machten Karl Nehammer und Robert Habeck den zuletzt verpönten Scheichs Avancen - und der grüne deutsche Wirtschaftsminister legte sogar eine schwarze Krawatte an. Was bringt man nicht für Opfer, damit Öl sprudelt und Gas strömt? Salam aleikum!

Im Herbst war bereits Kurzzeit-Außenminister Michael Linhart – Spitzname „Kapitän“ – zum Lokalaugenschein ins Stadion nach Doha gepilgert, um die Tauglichkeit des Rasens und der Klimaanlage zu testen. Sollte es ein gutes Omen gewesen sein für das rot-weiß-rote Team um David Alaba und Marko Arnautović? Den heimischen Fußball-Leitwölfen fehlt eine WM-Teilnahme in der Visitenkarte. Doch der Weg nach Katar führt am Donnerstag über Wales und im Juni über Schottland oder die Ukraine – was abseits des Sports noch eine überaus schwierige Hürde werden dürfte.

In Cardiff lauern zunächst die Red Dragons, berüchtigt für ihre Rugby-Künste. Der berüchtigtste Drache ist Gareth Bale, als Rechtsaußen bei Real Madrid ein Mitspieler Alabas. Bale frönt inzwischen dem Golf und dem kleinen Ball. Aber wehe, er fängt Feuer und speit Flammen. Alaba sollte den Feuerlöscher mitbringen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.03.2022)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.