Fokus Energie

Steigende Kapitalflüsse

Windkraftwerke in der Ostsee
Windkraftwerke in der Ostsee(c) APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttner
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Studie. In den vergangenen acht Jahren wurden weltweit mehr als 200 Mrd. Euro aus privater Hand in Klimatechnologien investiert. Am meisten profitierte der Verkehr.

Nichts hat uns in jüngster Zeit drastischer vor Augen geführt, wie sehr sich Europa und die Welt immer noch immer in der Geiselhaft der fossilen Energien befinden, wie die Invasion Russlands in der Ukraine. Sofern es sich nicht wieder lediglich um Lippenbekenntnisse handelt, könnte der Schock ein heilsamer sein: Unisono haben die europäischen Regierungen angekündigt, erneuerbare Energien künftig noch stärker zu fördern, um von russischen Gas- und Öllieferungen unabhängig zu werden.

6000 Investoren

Dabei ist die Aufgabe schon jetzt gigantisch: Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, muss die weltweite Dekarbonisierung auf jährlich 12,9 Prozent gesteigert werden, eine Rate, die mehr als acht Mal höher ist als jene, die seit dem Jahr 2000 erreicht wurde. Das geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens PwC hervor, die auf Basis der bisher getätigten privaten Risikokapitalinvestitionen in innovative Klimatechnologien erahnen lässt, welche finanziellen Aufwendungen hierfür noch nötig sein werden.
Demnach wurden seit 2013 bis zum ersten Halbjahr 2021 weltweit Investitionen in Höhe von 222 Milliarden US-Dollar getätigt (ca. 202 Mio. Euro). Während die Investitionen von 2013 bis 2018 rasant wuchsen, stagnierten sie in den Jahren 2018 bis 2020 jedoch wieder, nicht zuletzt aufgrund der Covid-19-Pandemie. Seit dem ersten Halbjahr 2021 erreichen die Investitionen mit über 60 Milliarden US-Dollar (ca. 54,6 Mio. Euro) im ersten Halbjahr 2021 erneut Rekordwerte. Insgesamt waren laut der Studie rund 6000 Investoren und 3000 Climate-Tech-Start-ups an den Kapitalflüssen beteiligt.

Transport und Mobilität vorne

65 Prozent der Investitionen kamen vom zweiten Halbjahr 2020 bis erstem Halbjahr 2021 aus den USA, 21 Prozent aus Europa und zehn Prozent aus China. Als erfolgversprechendste Klimatechnologien listet PwC die Solar- und Windenergie, Technologien für Lebensmittelabfälle, die Produktion von grünem Wasserstoff und alternativen Lebensmitteln auf, die zusammen etwa 80 Prozent des Treibhausgas-Einsparungspotenzials bis 2050 aufweisen. Trotz dieses hohen Werts wurden bisher aber lediglich 25 Prozent aller Mittel in diese Sektoren investiert, moniert das Beratungsunternehmen. Das meiste private Kapital floss seit 2013 hingegen in die Bereiche Transport und Mobilität. PwC beziffert deren Anteil mit rund 61 Prozent, obwohl diese aktuell nur etwa 16 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen ausmachen. Es folgen in der Rangliste der Lebensmittelsektor, die Industrie und der Energiesektor. www.pwc.com

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