Eine syrische Kurdin mit ihrer Tochter nach der Flucht über die Grenze. Als Nachbarland bietet die Türkei den Flüchtlingen Schutz, aber keine langfristige Perspektive.
Freiheit

Keine Erinnerung mehr an Syrien

Seit Jahren befinden sich die vielen Flüchtlinge aus Syrien in der Türkei in einer ausweglosen Lage. Zwar sind sie in Sicherheit. Eine Perspektive auf Arbeit und Anerkennung haben sie aber genauso wenig wie auf einen Neuanfang in einem westlichen Land.

Kakerlaken. Schimmel. Täglich zwölf Stunden auf Schwarzarbeit für ein paar Lira, die jeden Tag weniger wert sind. Krankheit, Kummer, Heimweh und Verzweiflung – und keine Hoffnung, jemals wieder herauszukommen aus diesem Vorhof der Hölle: So leben Ahmet und Zahide Azkar mit ihren Kindern seit acht Jahren. Der Hölle selbst entflohen der Fabrikant und seine Familie, als sie sich vor den Bombenangriffen auf ihre syrische Heimatstadt Aleppo 2014 in die Türkei retteten. Seither stecken sie in einer Sackgasse, aus der es keinen Ausweg gibt – kein Zurück nach Syrien mehr, kein Vorwärts in ein neues Leben und keine tragfähige Existenz in Istanbul, wo sie jetzt sind.

„Vorübergehender Schutz“ heißt der Status, den die Türkei für die vier Millionen syrischen Flüchtlinge im Land geschaffen hat. Er sichert den Menschen das Überleben, aber nicht viel mehr – und hindert sie zugleich daran, ein neues Leben aufzubauen. Europa hat vor den flüchtenden Syrern die Türen zugeknallt und den Schlüssel weggeworfen, weil sie in der Türkei gut aufgehoben seien – doch auch in der Türkei haben Flüchtlinge wie die Familie Azkar keine Zukunft.

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