Nächste Saison

Musikverein: Neue Töne im Goldenen Saal

Musikverein /Wolf-Dieter Grabner
  • Drucken

Intendant Stephan Pauly über seine Pläne für die traditionsbewusste Gesellschaft der Musikfreunde und deren Zukunft. Für Valery Gergiev sei im Musikverein kein Platz.

„Der Musikverein bleibt, was er ist: ein zentraler Ort für das internationale Konzertgeschehen“, sagt Stephan Pauly, Intendant der Gesellschaft der Musikfreunde, im Gespräch vor der traditionellen Saison-Pressekonferenz in Anspielung auf die gewohnt zahlreichen Star-Gastspiele, die im Goldenen Saal auch kommende Spielzeit zu erwarten sind. „Aber“, fügt er hinzu, „ich möchte auch die jüngere Generation in den Fokus stellen, und wir wollen zeitgenössischer, vielfältiger werden.“ Insofern nimmt sich manches in den Programmfolgen der 70 Konzertzyklen, die für 2022/23 aufgelegt wurden, etwas anders aus als bisher üblich.

„Denn mit ,zeitgenössischer werden‘ meine ich, dass Musik des 20. Jahrhunderts und tatsächlich zeitgenössische Musik das gesamte Programm durchziehen soll“, sagt Pauly, „nicht didaktisch, sondern ganz selbstverständlich, weil es da so viel zu entdecken gibt.“ So steht denn kommende Saison nebst Interpreten wie Daniel Barenboim (zur Feier seines 80. Geburtstags), Jewgenij Kissin oder Christian Thielemann, dem ein eigener Abonnementzyklus gewidmet ist, auch ein Komponist im Mittelpunkt einer Konzertserie: Mark André, Schüler von Gérard Grisey und Helmut Lachenmann: „An Andrés Musik glaube ich wirklich“, sagt Pauly. „Er mag hierzulande noch ein nahezu unbeschriebenes Blatt sein, aber er ist ein fanatischer Klangexperimentator. Er verleugnet seine Wurzeln nicht, es klingt schon hie und da Lachenmann durch, aber er hat seine eigene Sprache gefunden, und ich denke, dass diese Musik bleiben wird.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.