Traumaforschung

Trauma der Mutter kann sich aufs Kind übertragen

Posttraumatische Belastungen können sich von der Mutter auf die nächste Generation übertragen.
Posttraumatische Belastungen können sich von der Mutter auf die nächste Generation übertragen.(c) IMAGO/YAY Images
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Posttraumatische Belastung kann sich von einer Generation auf die nächste übertragen. Eine Studie aus der Schweiz zeigt, wie Kinder den Schmerz ihrer Mütter empfinden.

Die Erfahrung von Gewalt kann tiefe Spuren hinterlassen. Eine Studie der Universitäten Genf und Lausanne sowie der New York University Grossman School of Medicine zeigt nun, dass nicht nur die direkt Betroffenen darunter leiden. Mütter, die selbst Gewalt erfahren haben, geben ihre Traumata an die nächste Generation weiter.

Über Jahre hinweg hat ein Forschungsteam aus der Schweiz mehr als 60 Frauen untersucht, die als Resultat erfahrener Gewalt unter posttraumatischer Belastungsstörung litten. Sie empfanden Schmerzen, für die es keine eindeutig zuordenbare Ursache gab. Ein Phänomen, das auch bei ihren Kindern beobachtet wurde.

Probleme auf der Beziehungsebene

Zweimal wurden die Mutter-Kind-Paare im Rahmen der Studie untersucht, einmal im Kleinkinderalter und einmal im Grundschulalter der Kinder. Dabei zeigte sich, je stärker Frauen in der früheren Phase ihrer Mutterschaft unter posttraumatischem Schmerz litten, umso deutlicher war dies auch bei ihren Kindern wahrzunehmen. Auch sie empfanden körperliche Schmerzen oder Symptome, für die es keine eindeutige Ursache gab.

Die Forschenden sehen hier einen Zusammenhang auf der Beziehungsebene. Traumatisierte Eltern hätten öfter Schwierigkeiten, ihren Kindern mit ausreichend Empathie zu begegnen. Kinderärzte und -ärztinnen, die bei Patienten unklare Symptome beobachten, sollten sich deswegen auf die Suche nach Traumata in der Familiengeschichte begeben.

(chrima)

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