Familiendynastie

Der große Rückzug bei der Familie Swarovski

Die Swarovskis ziehen sich sukzessive aus dem operativen Geschäft zurück
Die Swarovskis ziehen sich sukzessive aus dem operativen Geschäft zurück(c) imago images/Michael Kristen (kristen-images.com / Michael Kri via www.imago-images.de)
  • Drucken

Carina Schiestl-Swarovski gibt die Führung von Swarovski Optik nach 16 Jahren ab und wechselt in den Beirat. Sukzessive haben sich die Mitglieder des Tiroler Familienkonzerns aus dem operativen Geschäft zurückgezogen.

Nach 16 Jahren an der Spitze des weltweit führenden Herstellers von hochpräzisen Sportoptiken wechselt die bisherige Vorstandsvorsitzende Carina Schiestl-Swarovski per 1. April 2022 in den Beirat von Swarovski Optik sowie in den Beirat der Tyrolit Schleifmittelwerke und folgt damit ihrer Mutter nach. Die Geschäftsleitung des Tiroler Familienunternehmens wird ab sofort vom bisherigen Management-Team Andreas Gerk (Vorstandssprecher), Stefan Hämmerle und Thomas Saller übernommen. Dies hat der Beirat der Swarovski Optik KG im Rahmen seiner heutigen Sitzung beschlossen.

Unter der Führung von Carina Schiestl-Swarovski hat sich der Umsatz des Tiroler Familienunternehmens nahezu verdreifacht. 2021 konnte mit 210 Millionen Euro Umsatz (+27% gegenüber 2020) in der mehr als 70jährigen Unternehmensgeschichte das bisher erfolgreichste Geschäftsjahr verzeichnet werden.

Drei Swarovski-Flaggschiffe mit externen Managern

„Swarovski Optik hat mit einer Vielzahl an Innovationen neue Maßstäbe in der Sportoptikbranche gesetzt. Als Unternehmen mit starken Wurzeln in Tirol wirtschaften wir aus Liebe zur Natur nachhaltig und mit Weitblick. Mit unserem hohen Qualitätsanspruch stehen wir für den Fortbestand über Generationen. Unser Ziel war und ist es, zur Absicherung der Arbeitsplätze weiterhin nachhaltig zu wachsen und den Wert des Unternehmens kontinuierlich zu steigern“, teilte die scheidende Chefin in einer Aussendung mit.

Somit hat sich auch aus dem dritten Flaggschiff der Unternehmensgruppe die Familie aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Bereits im vergangenen September zog sich mit Robert Buchbauer der CEO der Kristallsparte zurück und mit ihm auch Finanzchef Mathias Margreiter. Beide gehören der Familie an. Ihnen folgten nach einer mehr als hundertjährigen Geschichte erstmals externe Manager nach. Im Dezember nahm auch Christoph Swarovski als Chef des Schleiftechnologieunternehmen Tyrolit den Hut und nun folgt also Carina Schiestl-Swarovski diesem Vorbild.

Beobachter sprechen von einer „konsequenten Umsetzung der Familien-Governance“. Die Swarovskis wechseln von der operativen Rolle in die Rolle der Kapitalvertreter.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.