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Wiener Wiesn versus Kaiserwiesn: Wirbel um Wiens Oktoberfest

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der langjährige Veranstalter der Wiener Wiesn kommt nicht mehr zum Zug. Stattdessen soll im Herbst nun die „Kaiserwiesn“ eines anderen Veranstalters vor dem Riesenrad stattfinden.

Man kann von der Wiener Wiesn halten, was man will: Wenn Wiens Ableger des Münchner Oktoberfests im Prater stattgefunden hat (was bis 2019 der Fall war, seither pausiert er pandemiebedingt), haben sich die Wiener zu Zehntausenden in Trachten geworfen.

Am Donnerstag (21. April) findet nun eine Pressekonferenz statt, bei der Details für die heurige Wiesn vor dem Riesenrad (ab 22. September) bekannt gegeben werden.

Auf den ersten Blick scheint alles wie immer, allein: Sie wird nicht mehr vom langjährigen Organisator Christian Feldhofer ausgerichtet. Und die Veranstaltung heißt auch nicht mehr „Wiener Wiesn“, sondern „Kaiserwiesn“ und wird unter anderem vom Unternehmer Thomas Waldner gestaltet.

Für den bisherigen Organisator Feldhofer eine nicht nachvollziehbare Entscheidung: Man habe der Verdoppelung der Pacht zugestimmt und sei dennoch nicht zum Zug gekommen. Die Prater Wien GmbH – die die Kaiserwiese vermietet – habe „ohne nachvollziehbare Begründung“ abgesagt, wie Feldhofer in einer Aussendung kritisiert.

Stattdessen „wurde das Grundstück einem SPÖ-nahestehenden Unternehmen“ übergeben – der neue Organisator, Thomas Waldner, hat früher das Donauinselfest ausgerichtet und war jahrelang für die SPÖ im Einsatz. Zweiter Geschäftsführer des Unternehmens ist Johann Pittermann, der davor bei der Prater-Wien-Gesellschaft tätig war.

„Ahmt Konzept nach“

Wieso man sich für das neue „Kaiserwiesn“-Unternehmen entschieden hat? Seitens der Prater Wien-Gesellschaft heißt es dazu, man habe sich entschieden „den ausgelaufenen Vertrag zur Veranstaltung der Wiener Wiesn (....)  nicht zu verlängern. Mit dem neuen Betreiber der Kaiserwiesn wurde eine Vertragsvereinbarung getroffen, welche die Interessen des Standortes Prater und jene der Betreiber berücksichtigt und einen Mehrwert für alle Beteiligten der Veranstaltung generiert.“ Weiteres würden „ die Interessen der Wiener Wirtschaft in einem größeren Ausmaß als bisher berücksichtigt“.

Schon im Vorjahr hätte die Kaiserwiesn erstmals stattfinden sollen, sie wurde jedoch ob der Pandemie abgesagt. Feldhofers Ärger ist aber noch nicht verflogen: Die neue Kaiserwiesn „ahmt das Konzept der Original Wiener Wiesn nach“.

(mpm)

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